Pressemitteilung Nr. 201/04, 04.10.2004

''Sprachenfreundliche Kommune - Serbska rec jo zywa''

Schirmherr Dr. Knoblich besucht sorbische/wendische Kommunen

Auf der Welt gibt es etwa 6500 Sprachen, große und kleine, bekannte und weniger bekannte. Eine von diesen „kleinen“ ist die niedersorbische/wendische. Sie begleitet das Leben in der Niederlausitz schon seit vielen Jahrhunderten und bedeutet für die Menschen dieses Landstrichs Vertrautheit und Heimat.

In der heutigen schnelllebigen und von vielen Veränderungen geprägten Zeit geraten die „kleinen“ Sprachen schnell ins Hintertreffen. Ob das Niedersorbische/Wendische weiter besteht, liegt letztlich an denen, die mit dieser Sprache umgehen, sie pflegen und anwenden.

Um dieser Sprache noch mehr Aufmerksamkeit und öffentliche Unterstützung zukommen zu lassen und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern dazu ins Gespräch zu kommen, wurde am 17. März 2004 die Aktion „Sprachenfreundliche Kommune - Serbska rěc jo žywa“ ins Leben gerufen. Der Präsident des Landtages Brandenburg, Dr. Herbert Knoblich, ist Schirmherr dieser noch bis zum 31. Oktober 2004 laufenden Aktion und erteilt diesem Anliegen seine besondere Wertschätzung.

In dieser Woche wird der Schirmherr Dr. Herbert Knoblich den zweisprachigen Kommunen im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden einen Besuch abstatten und sich über den Alltag des Zusammenlebens von Deutschen und Sorben/Wenden informieren.

Besuchsstationen von Dr. Herbert Knoblich
Schirmherr der Aktion
„Sprachenfreundliche Kommune – Serbska rěc jo žywa“

am Donnerstag, dem 07. Oktober 2004

1. Stadt Drebkau
Zeit: 10:00 bis 11.30 Uhr
Ort: Sorbische Webstube Drebkau, Am Markt 10

2. Gemeinde Drachhausen
Zeit: 12:15 bis 14:00 Uhr
Ort: Gaststätte „Goldener Drachen“, Dorfstr. 59 /Besuch der Heimatstube

3. Gemeinde Jänschwalde
Zeit: 14:30 bis 15:00 Uhr
Ort: Kita „Lutki“, Witaj-Gruppe, Jänschwalde/Ost, Eichenallee 51 

4. Stadt Vetschau
Zeit: 15:30 bis 16:30 Uhr
Ort: Stadtverwaltung Vetschau, Schlossstr. 10 

* * * * *

HINTERGRUND
Aktion „Sprachenfreundliche Kommune – Serbska rěc jo žywa“

Was ist eine sprachenfreundliche Kommune?
Eine Kommune ist sprachenfreundlich, wenn sie die Zweisprachigkeit mit der sorbischen/wendischen Sprache als geistig-kulturellen Reichtum der Niederlausitz sichtbar und bewusst macht und ihn fördert. Das tut sie, indem z.B. im Briefkopfbogen der Kommune die sorbische/wendische Sprache Anwendung findet, wenn mit den Bürgerinnen und Bürgern sorbisch/wendisch kommuniziert wird – mündlich oder schriftlich – und natürlich auch, wenn öffentliche Einrichtungen und Schilder zweisprachig beschriftet sind. Den Aktivitäten und Initiativen sind hier keine Grenzen gesetzt, sie alle dienen dem Ziel „Serbska rěc jo žywa“.

Was ist dafür zu tun?
Es ist nachzuweisen, dass die Kommune vielfältige Aktivitäten entwickelt, um die niedersorbische/ wendische Sprache leben zu lassen.

Wer darf an der Aktion teilnehmen?
Teilnehmen dürfen Städte, Gemeinden, Stadt- und Ortsteile im angestammten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet in Brandenburg und auch solche, die bislang nicht offiziell zum Siedlungsgebiet gehören.

Was wird bewertet und wer gewinnt?
Bewertet wird, was an Sorbischem/Wendischem schon vorhanden, öffentlich sichtbar und hörbar ist und welche Initiativen neu entwickelt werden. Dazu liegt ein Kriterienkatalog vor, der auch im Internet unter www.landtag.brandenburg.de oder unter www.sorben-wenden.de abrufbar ist. Alle eingereichten Unterlagen werden von einer unabhängigen Jury begutachtet. Sie entscheidet nach gründlicher Information und Beratung, ob eine Kommune sprachenfreundlich ist. Da mit der Aktion Lust auf die breite Nutzung der niedersorbischen/wendischen Sprache geweckt werden soll, haben auch diejenigen Kommunen gute Chancen, die zu Beginn der Aktion erst wenige Kriterien erfüllen. Denn besonderen Wert wird die Jury auf den Zuwachs an Zweisprachigkeit legen, der in den kommenden Monaten erreicht wird.

Welche Auszeichnung erwartet Sie?
Die Sprachenfreundlichsten werden mit einer Plakette und einem Preis in würdiger Form prämiert. Für besonders interessante Ideen, neue Anregungen und Initiativen ist außerdem ein Förderpreis vorgesehen.

Wie läuft die Aktion ab?
Die Aktion begann am 17. März 2004 mit einer Auftaktveranstaltung in Dissen und endet am 31. Oktober 2004. Bis zu diesem Termin sind auch die Unterlagen an folgende Anschrift einzureichen (und sind dort auch abrufbar):

Landtag Brandenburg
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Havelblick 8
14473 Potsdam
oeffentlichkeitsarbeit@landtag.brandenburg.de
Tel.: (0331) 966 12 50/51
Fax: (0331) 966 12 52


Pressestelle des Landkreises Spree-Neiße
Seite zurück