Pressemitteilung Nr. 205/2005, 26.07.2005

Drei Kinderheime im deutsch- polnischen Feriencamp

Vom 02. Juli bis zum 14. Juli 2005 fand auf der Grundlage des Vertrages vom 26. Oktober 2004 über die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen den Kinderheimen Spremberg und Grießen und dem Kinderheim aus Zielona Gora das erste deutsch-polnische Feriencamp in Storkow statt. Dieses Projekt wurde unterstützt durch die Europäische Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIA (Small Project Funds der Euroregion Spree-Neiße-Bober).

Pünktlich um 8:45 Uhr ging es am Samstag, dem 02. Juli 2005 mit dem bestellten Bus über Grießen und den Grenzübergang Guben/Gubin in Richtung Storkow. Alle Kinder und Betreuer verbrachten wunderschöne gemeinsame Ferientage in einem waldreichen Ferienlager und waren in Wohnhäusern und Bungalows untergebracht. Es waren nur ca. 200 m bis zum Storkower See mit feinsandigem Strand.

Teamleiterin und Erzieherin aus dem Kinderheim Spremberg, Frau Raphelt, hatte bereits mit der Erarbeitung des Förderantrages bei der Euroregion Spree-Neiße-Bober e.V. einen sehr gründlichen und finanziell exakten Ablauf dieses Ferienlagers geplant und die Leitung über die Durchführung des Feriencamps übernommen. Jedes Kinderheim war mit ca. einem Drittel an Teilnehmern angemeldet. Besonders die ständige Anwesenheit einer Dolmetscherin auf polnischer Seite, war mit entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung. So trug sie durch ihre ständige Teilnahme und große Aufgeschlossenheit dazu bei, dass sich alle gut verständigen konnten. Kleine deutsche und polnische Sprachkurse, die sehr gern von Kindern, Jugendlichen und Betreuern beider Seiten angenommen wurden, führten dazu, dass sich Kinder aber auch Erwachsene mit ersten Worten und kleinen Sätzen im Alltag verständigen konnten. Und die lange Zeit des Zusammenlebens im Camp bot die Möglichkeit der ständigen Festigung des Erlernten.

Alle betonten bei einem Besuch der deutschen Heimleitung die offene und freundliche Atmosphäre während der gesamten gemeinsamen Ferienzeit. Das war auch an diesem Tag beim Neptunfest hautnah zu spüren, dass sich Große und Kleine ausgesprochen gut verstanden.

Viele Ausflüge, Wettstreite und gemeinsame Veranstaltungen fanden statt. Dabei waren diverse sportliche Wettbewerbe, mehrfache Fahrrad- und Scatertouren in die Umgebung, Bowling, Gokart- Fahrten, Reiten, Nachtwanderung, Tagesausflug nach Berlin, Grillen, Lagerfeuer, Neptunfest, Diskotheken, kleine Sprachkurse u. a.. Es gab nur eine Abweichung. So fand die geplante Fahrt nach Bad Sarow in die Therme nicht statt, weil dort zwischenzeitlich Bauarbeiten im Gange waren. Stattdessen gab es für alle Teilnehmer eine Tagesfahrt nach Berlin, worüber sich insbesondere die polnische Seite sehr freute.

Auch die Anwesenheit eines Rettungsschwimmers war bei so vielen Kindern und der daraus resultierenden hohen Verantwortung eine wichtige Bedingung dafür, ungebunden und flexibel jeden Tag bei dem schönen Wetter die Entscheidung treffen zu können, mit den Kindern und Jugendlichen auf Wunsch im See baden zu können.

So wurden am letzten Tag zur abendlichen Abschlussveranstaltung kleine Dankesansprachen von einer deutschen Jugendlichen auf polnisch und von einem polnischen Mädchen auf deutsch vorgetragen. Beide hatten sich mit Hilfe der Dolmetscherin in den paar Tagen gut darauf vorbereitet.

Zwischen den kleinen und großen Kindern entstanden viele Freundschaften. Von allen gab es eine positive Resonanz und Wertschätzung über das, was man gemeinsam erlebt hat. Vorurteile deutscher Jugendlicher gegenüber den Polen wurden sichtbar abgebaut. Am Abschlussabend bedankten sich die polnischen Teilnehmer, und es gab am letzten Tag in Storkow als auch bei der Verabschiedung auf der Heimfahrt eine Menge Tränen - auch bei einigen unserer großen 16- bis 17- jährigen Jungen.

Wir alle haben uns in Auswertung des Musikfestivals in Zielona Gora im Juni diesen Jahres und des gelungenen ersten Feriencamps vorgenommen, unsere Kontakte auch bis zum nächsten Feriencamp (vielleicht in Polen?) intensiv zu gestalten, z. B. in Form gegenseitiger Besuche und Unternehmungen.

Porzberg Leiterin Kinderheime Spremberg und Grießen


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
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