Pressemitteilung Nr. 189/16, 08.09.2016

Interkulturelle Woche 2016

Die Interkulturelle Woche 2016 findet vom 25. September bis zum 1. Oktober statt und steht auch in diesem Jahr ­unter dem Motto "Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt." 
 
Globalisierung, zunehmende Migration und zurzeit besonders die großen Flüchtlingsbewegungen stellen unsere Gesellschaft vor immer wieder neue Herausforderungen. Damit einhergehende Fragen müssen ernstgenommen werden, um der in Deutschland in den letzten Jahren gewachsenen Willkommenskultur Tragfähigkeit zu verleihen.
 
Hierzu finden auch im Landkreis Spree-Neiße wieder viele unterschiedliche Veranstaltungen in den einzelnen Kommunen statt. Die genauen Termine werden über die jeweiligen Amtsblätter und Aushänge bekannt gemacht.
 
Eröffnungsveranstaltung
 
Der Landkreis Spree-Neiße möchte in diesem Jahr mit einer ganz besonderen Eröffnungsveranstaltung auf die Interkulturelle Woche eingehen. Landrat Harald Altekrüger und der Bürgermeister der Stadt Forst (Lausitz) Phillipp Wesemann werden die gemeinsam organisierte Veranstaltung eröffnen.
 
Hierzu laden wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am Montag, dem 19.09.2016, in der Zeit von 16:00 bis 18:00 Uhr in den Kreistagssaal der Kreisverwaltung Spree-Neiße, Heinrich-Heine-Straße 1 in Forst (Lausitz) herzlich ein.
 
Unter dem Thema „Irakisches Kurdistan – Lage und Perspektiven – Flüchtlinge im eigenen Land“ wird das Thema Zuwanderung und Flucht hautnah an Erfahrungsberichten erläutert. Eingeladen wurde dazu die geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums Cottbus, Sylvia Wähling, die bereits mehrfach in der Krisenregion Kurdistan unterwegs war. (siehe unten)
 
Außerdem wird eine Comicausstellung zum Bundesprogramm „Demokratie leben!“ vorgestellt. Akteure dieser Comics sind Jugendliche und Netzwerker aus dem Landkreis Spree-Neiße, die sich sicherlich wiedererkennen werden. Musikalische Beiträge und ein interkulturelles Buffet werden die Eröffnung umrahmen.
 
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„Irakisches Kurdistan – Lage und Perspektiven –
Flüchtlinge im eigenen Land“

Ein interessanter außergewöhnlicher Vortag von Sylvia Wähling
 
Mitte bis Ende März 2016 war eine Delegation des Menschenrechtszentrums Cottbus (MRZ) und der in Frankfurt am Main ansässigen Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) im irakischen Kurdistan. Der Gruppe ge­hörten u.a. vier Ärzte an, die Flüchtlinge in Lagern behandelten. Die Cottbuser Ärztin, Dr. Liv Fünfgeld gab einen Kurs an Angehörige von Flüchtlingen mit Behinderungen, damit ihnen ihr Leid im Zelt etwas gelindert wird. Drei weitere Ärzte ­behandelten Flüchtlinge in Lagern in der Gegend um die Millionenstadt Dohuk. Die Hilfe der deutschen Ärzte wurde allseits sehr begrüßt, denn die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist katastrophal. In der Provinz Dohuk stehen pro 10.000 Einwohner lediglich vier Ärzte und neun Krankenschwestern den ca. zwei Millionen Menschen zur Verfügung. Dazu zählen die ortsansässige Bevölkerung, Hunderttausende von Flüchtlingen, aber auch die Soldaten der kurdischen Peshmerga, die gegen den IS kämpfen.
 
Die geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums Cottbus, Sylvia Wähling, leitete die Delegation und hat sich ein genaueres Bild über die aktuelle Menschenrechtslage in Kurdistan gemacht. Noch immer fliehen viele Menschen aus dem Nordirak, wozu Kurdistan zählt. Ebenso suchen zahlreiche Menschen aus der gesamten Region Zuflucht in Kurdistan. Historische und aktuelle grausame Erfahrungen von Verfolgung verbunden mit Misstrauen, kulturelle und religiöse Prägungen, aber auch internationale Machtinteressen verkomplizieren die Lage. Für die einen ist es ein Ort in ihrer kulturellen Umgebung, in dem sie in relativer Sicherheit leben können, andere wiederum verlassen Kurdistan aus Angst in Richtung sicheres Europa.
 
Von ihren Erlebnissen, Eindrücken und Erkenntnissen wird Sylvia Wähling in ­einem Vortrag berichten.
 
Alle interessierten Bürger, die aus erster Hand nähere Informationen über die Lage in einem Land, das durch die Tausenden von Flüchtlingen in Deutschland uns sehr präsent ist, erfahren möchten, sind zu dem Vortrag am Montag, dem 19.09.2016, in der Zeit von 16:00 bis 18:00 Uhr in den Kreistagssaal der Kreisverwaltung Spree-Neiße, Heinrich-Heine-Str. 1 in Forst (L.) herzlich eingeladen.

 
Die Veranstaltung wird organisiert und durchgeführt von Kathleen Hubrich (DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft – Programm „Soziale Stadt“ Forst (L.)) und von Annett Noack (Integrationsbeauftragte des Landkreises Spree-Neiße).

Foto:
Ein Bauer bestellt sein Feld im Grenzgebiet zum IS. Im 10 km breiten Abschnitt zwischen dem christlichen Städtchen Alqosh und dem ehemaligen christlichen Dorf Telskuf sind fünf Dörfer, deren Bewohner noch dort geblieben sind und ihre Felder bestellen. Hinter dem Schutzwall auf dem Foto ist das Gebiet vom IS.
 


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
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