Pressemitteilung Nr. 96/17, 31.03.2017

Reaktion auf das Revierkonzept der LEAG für die Lausitz

Die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) hat gestern ihre Pläne für die Zukunft des Lausitzer Braunkohlereviers vorgestellt. Für den Spree-Neiße-Kreis bedeutsam sind insbesondere folgende Entscheidungen. Es erfolgt kein Kraftwerksneubau am Standort Jänschwalde. Die Pläne für das neue Tagebaufeld Jänschwalde-Nord werden nicht umgesetzt. Das Unternehmen plant den Tagebau Jänschwalde bis voraussichtlich 2023 planmäßig zu Ende zu führen und das Kraftwerk anschließend mit Kohle aus anderen Tagebaufeldern noch 8 bis 10 Jahre weiter zu betreiben. Über das Erweiterungsfeld Welzow-Süd II soll bis 2020 eine Entscheidung fallen. Weiterhin trifft das Revierkonzept der LEAG die Aussage, dass keine Planungen zum Aufschluss der Tagebaue Bagenz-Ost und Spremberg-Ost aufgenommen werden.

Harald Altekrüger, Landrat des Landkreises Spree-Neiße:

„Die LEAG hat ihre Karten auf den Tisch gelegt und wir wissen nun wohin die Reise der Lausitzer Braunkohle geht. Das schafft für die Menschen und Wirtschaft in der Region eine dringend notwendige Planungssicherheit. Eine Hängepartie bleibt die weiter ausstehende Entscheidung zu Welzow II. Hier hätte ich mir eine deutlichere Positionierung und mehr Klarheit für die Bevölkerung und Handlungsträger vor Ort gewünscht.  

In Folge der Entscheidungen zum Tagebau Jänschwalde ist die Notwendigkeit zur Abbaggerung der Dörfer Atterwasch, Grabko und Kerkwitz nicht mehr gegeben. Viel wertvolle Regionalgeschichte und Heimat bleibt so erhalten. Aber wo es Gewinner gibt, gibt es auch immer Verlierer. Ich verweise vor allem auf die anspruchsvollen und gut bezahlten Industriearbeitsplätze in der Energiewirtschaft und auf die Ausbildungsmarktsituation. Neben dem Dienstleistungs- und Logistiksektor brauchen wir attraktive Industriearbeitsplätze um langfristig als Landkreis wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben und für die Menschen attraktive Lebens- und Berufsperspektiven zu bieten. Die LEAG hat deutlich gemacht weiter als Partner der Region aufzutreten. Wir werden sie beim Wort nehmen.    

Was bedeutet das Lausitzer Revierkonzept kurz- und langfristig für Spree-Neiße? Die Unternehmensentscheidung trifft uns nicht unvorbereitet. Das Lausitzer Braunkohlerevier sitzt dabei in einem Boot. Vor dem Hintergrund der in den letzten Monaten in Europa und im Bund getroffenen Entscheidungen zur Klima- und Energiepolitik engagieren sich die Entscheidungsträger in den betroffenen brandenburgischen und sächsischen Landkreisen des Lausitzreviers bereits konstruktiv für ihre Region und einen erfolgreichen Strukturwandel. Zur Entwicklung neuer länderübergreifender Perspektiven haben wir mit der Gründung der Wirtschaftsregion Lausitz bereits einen wichtigen Schritt getan. Um diesen Weg erfolgreich zu Ende zu gehen, benötigt die Lausitz dennoch sowohl finanzielle wie politische Rückendeckung und Unterstützung durch das Land, den Bund und die EU. Und daher fordere ich den Bund auf dafür Sorge zu tragen, dass Industrieansiedlungen in unserer Region kurzfristig erfolgen. “


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
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