Pressemitteilung Nr. 356/2005, 30.12.2005
1 Jahr Eigenbetrieb Grundsicherung
Arbeitslosigkeit im Landkreis Spree-Neiße im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken
Seit Januar 2005 nimmt der Landkreis Spree-Neiße im Rahmen des Optionsmodells die Aufgaben nach dem SGB II in eigener Verantwortung wahr. Der zu diesem Zweck gegründete Eigenbetrieb kann insgesamt auf positive Ergebnisse des abgelaufenen Jahres zurückblicken.
Ausdrücklich bewährt hat sich die Entscheidung, die Aufgaben dezentral an den 4 Standorten Forst, Guben, Spremberg und in Cottbus für den Bereich Cottbus-Land wahrzunehmen.
Im Eigenbetrieb sind zur Zeit 172 Mitarbeiter beschäftigt.
Insgesamt gewährt der Landkreis im Dezember Leistungen für 10.637 Bedarfsgemeinschaften. Diese Zahl ist im Vergleich vom Januar, damals waren es 10.483 Bedarfsgemeinschaften, nahezu konstant geblieben. Der höchste Wert wurde im Februar mit 10.847 erreicht, während die niedrigste Zahl im Juli mit 10.332 zu verzeichnen war.
Hinter der Zahl der Bedarfsgemeinschaften stehen im Dezember insgesamt 17.599 Personen, davon 13.786 Personen im erwerbsfähigen Alter von 15 – 65 Jahren.
Im Leistungsbereich wurde ein finanzieller Gesamtaufwand von 76,3 Mio. Euro für ALG II Leistungen, Kosten der Unterkunft, Renten- und Krankenversicherung etc. erbracht. Dies entspricht einem Aufwand von ca. 600 Euro monatlich pro Bedarfsgemeinschaft.
Hervorzuheben ist die hohe Zahl der Personen, die in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen vermittelt werden konnten. Insgesamt haben seit dem Januar 5.997 verschiedene Personen eine Maßnahme begonnen.
Ein besonderer Schwerpunkt wurde dabei auf die Vermittlung in Beschäftigungsmaßnahmen mit einjähriger Dauer gelegt (Arbeit statt Grundsicherung), hier wurden insgesamt 1.574 Maßnahmen begonnen. In 1-Euro-Jobs wurden insgesamt 1.823 Personen vermittelt, d. h. das bei der in der Regel dreimonatigen Laufzeit der einzelnen Maßnahmen gleichzeitig jeweils ca. 450 Personen in 1-Euro-Jobs tätig sind.
Im Dezember 2005 befinden sich aktuell 2.555 Personen in Maßnahmen (siehe Anlage).
Betreut und durchgeführt werden diese Maßnahmen in den verschiedenen Regionen und Orten des Landkreises von einer großen Zahl von Beschäftigungsgesellschaften, Verbänden und Kommunen. Mit diesen verschiedenen Trägern wurden im Laufe des Jahres gut funktionierende Kooperationsbeziehungen aufgebaut.
„Sehr positiv verlaufen ist die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Mit 1.457 seit Januar vermittelten Personen wurden die eigenen Erwartungen weit übertroffen“ so Werkleiter Hermann Kostrewa.
Zurückzuführen ist dies u.a. auf die eigene Akquisetätigkeit bei Arbeitgebern. Durch den direkten Kontakt von 4 in diesem Aufgabenbereich eingesetzten Mitarbeitern, konnten im Jahresverlauf 1.269 Stellenangebote von Arbeitgebern aus der Region eingeworben werden. Festzustellen ist in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit den Unternehmern der Region.
Besonders hervorzuheben ist, dass von Unternehmen wie z.B. Trevira in Guben, Sprela in Spremberg oder Arvato in Cottbus eine größere Zahl von zusätzlichen Arbeitsplätzen geschaffen wurde.
Insgesamt wurden fast 7.500 Personen in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen bzw. den 1. Arbeitsmarkt vermittelt (bei ca. 13.700 erwerbsfähigen Personen, die vom Eigenbetrieb betreut werden). Für die Durchführung der Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt wurde ein Gesamtaufwand von 18,3 Mio. Euro geleistet. Dies entspricht einem Betrag von durchschnittlich ca. 2.440 Euro pro aktivierte Person.
Die hohe Aktivierungsquote hat dazu beigetragen, dass die Zahl der registrierten Arbeitslosen für den Bereich des Landkreises Spree-Neiße im Dezember 2005 gegenüber Dezember 2004, trotz Einbeziehung der bisherigen Sozialhilfeempfänger in die Statistik, um über 10% gesenkt werden konnte.
Entgegen dem Bundestrend wird auch die Gesamtzahl der Arbeitslosen aus dem Bereich des SGB III (Arbeitslosengeld I) und dem SGB II (Arbeitslosengeld II) im Dezember 2005 im Vergleich zum November niedriger ausfallen (genaue Zahlen werden am 3. Januar 2006 veröffentlicht).
Im Jahresverlauf ist dabei sowohl für die Zuständigkeitsbereiche der Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit im Bereich des Landkreises als auch im Zuständigkeitsbereich des Eigenbetriebes Grundsicherung ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen festzustellen.
„Diese auch im regionalen Vergleich positive Gesamtentwicklung stellt unter Beweis, dass die Aufgabenwahrnehmung von Bundesagentur für den Bereich des SGB III und eigenverantwortliche Zuständigkeit des Landkreises Spree-Neiße für den Bereich SGB II insgesamt zu einem guten Ergebnis führen kann“ so Werkleiter Hermann Kostrewa.
Pressestelle Landkreis Spree-Neiße