Pressemitteilung Nr. 238/06, 29.09.2006

Stellungnahme des Landrates Dieter Friese zur öffentlichen Kritik der CDU-Kreisverbandsvorsitzenden

Friese: ''Nicht ich, sondern die Cottbuser Bürgerinnen und Bürger haben die Wahl!''


Bezug nehmend auf den in der heutigen Ausgabe der „Lausitzer Rundschau“ veröffentlichten Beitrag „CDU kritisiert Friese“ infolge einer Pressemitteilung der CDU-Kreisverbandsvorsitzenden Monika Schulz nimmt der Landrat des Landkreises Spree-Neiße, Dieter Friese, wie folgt Stellung:


Schon merkwürdig



„Es ist schon merkwürdig, dass ausgerechnet eine Abgeordnete des Kreistages und CDU-Kreisverbandsvorsitzende Monika Schulz davon spricht, dass es meiner Person zuzuschreiben wäre, „Chancen für eine schnelle Normalisierung der Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt zu vergeben“. Frau Schulz müsste um das Bemühen des Landkreises und mein persönliches Engagement im Rahmen der ehemals beabsichtigten Regionsbildung mit Cottbus doch am ehesten wissen! Wie oft habe ich in Kreistagssitzungen und auch öffentlich darüber informiert, wie oft haben wir auf gemeinsame Beratungen und Termine gedrängt! Dass dann, nach dem Scheitern der Region, der Frust bei den Abgeordneten des Kreistages - und natürlich auch reichlich Ärger bei mir um die letztlich vergeblichen Kraftanstrengungen – übrig blieben und „Neuanfänge“ deshalb nur wieder behutsam und mit Fingerspitzengefühl vonstatten gehen können, ist eine Tatsache! Keinesfalls sollte man dieses Thema „mal so schnell zwischen Tür und Angel“ besprechen!

Zu dem konkreten Punkt: Seltsam ist und bleibt nun mal die Tatsache, dass die Stadt Cottbus die „touristische Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis“ von sich aus beendet hat und alle Versuche der im Tourismusverband zusammengeschlossenen Spreewald-Landkreise vergeblich waren, diese Entscheidung wieder rückgängig zu machen. Ich habe immer – auch öffentlich – den Standpunkt vertreten, dass Cottbus und der Spreewald zusammengehören und auch gemeinsam vermarktet werden müssen. Weil es z.B. einfach mal ein Unding ist, dass der Tourismusverband jetzt ein von seinen Mitgliedern finanziertes Gastgeberverzeichnis auf den Markt bringt, in dem die Stadt Cottbus (aufgrund ihrer gekündigten Mitgliedschaft) nicht aufgeführt wird ...

Ein Zurückrudern in diesem Punkt vom derzeit amtierenden Verwaltungschef in Cottbus und eine mögliche neue Denkrichtung im Sinne der (Spreewald-)Region ist mit Sicherheit sehr erfreulich und wird von mir als Landrat und als dem Vorsitzenden des Tourismusverbandes auch positiv aufgenommen – aber mit Sicherheit werde ich dieses Thema „nicht mal schnell in drei Wochen“ vor einer Oberbürgermeister-Wahl mit dem OB-Kandidaten besprechen und ihm damit seinen Wahlkampf unterstützen!

Auch wehre ich mich gegen den Vorwurf von Frau Schulz, jemals behauptet zu haben, dass „Friese die Aufgabe, Cottbus und Spree-Neiße zukunftssicher aufzustellen, nur mit einem SPD-Oberbürgermeister Frank Szymanski lösen will“. Nicht ich, sondern die Cottbuser Bürgerinnen und Bürger haben die Wahl! Und den von ihnen gewählten Kandidaten werde ich akzeptieren und respektieren – sonst wäre ich als Landrat auf dem falschen Platz! Dafür haben wir ja eine Demokratie! Natürlich wäre mir der SPD-Kandidat an der Cottbuser Spitze lieber, weil es sich eben unter gleicher Farbe leichter miteinander reden, auch mal kritisieren, streiten und anschließend wieder zusammenarbeiten lässt ... aber ich werde auch auf jeden anderen neuen Cottbuser Oberbürgermeister zugehen und mit ihm ein bestmögliches Miteinander anstreben – das kann ich den Einwohnerinnen und Einwohnern dieser Stadt versprechen!


Dieter Friese
Landrat des Landkreises Spree-Neiße“


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
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