Pressemitteilung Nr. 212/09, 01.09.2009

Eröffnung der ''5. Museumsnacht'' im Kulturschloss des Landkreises Spree-Neiße

Der Landkreis Spree-Neiße lädt ein zur

„5. MUSEUMSNACHT“ IM „NIEDERLAUSITZER HEIDEMUSEUM“


am Samstag, dem 05. September 2009,
in Spremberg, Kulturschloss, Schlossbezirk 3

19:00 Uhr
Eröffnung
der Sonderausstellung „Jacob von Holst - zum 400. Geburtstag“ und Eröffnung der diesjährigen Museumsnacht im Landkreis Spree-Neiße durch Landrat Dieter Friese
im Festsaal des Kulturschlosses des Landkreises Spree-Neiße

20:00 Uhr
Archäologische Untersuchungen in Kirchen der Niederlausitz
Dia-Vortrag von Markus Agthe, Regionalleiter Archäologie vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum

20:45 Uhr
Jacob von Holst und die Kirche Stradow
Dia-Vortrag von Manfred Ihle, ehemaliger Direktor des „Niederlausitzer Heidemuseums“ des Landkreises Spree-Neiße in Spremberg

Die musikalische Umrahmung des Abendprogramms erfolgt durch das Cottbuser Gitarrenduos Quarto Mundo, bestehend aus Sven Meyer und Frank Bettle. Die kulinarische Versorgung ist gesichert.

Hintergrund:
Wer war Jacob von Holst?
In diesem Jahr begehen wir den 400. Geburtstag einer Persönlichkeit, die eng mit dem Landkreis Spree-Neiße verbunden ist und als Symbolfigur der hier stattfindenden „Museumsnacht“ dient: Jacob von Holst, der nicht nur in der unmittelbaren Region seine Spuren hinterlassen hat, sondern darüber hinaus in Brandenburg und Mitteleuropa seinerzeit eine geachtete und geschätzte Person war.

Wer war nun aber dieser Jacob von Holst, über den in der Lausitz und seinen anderen Brandenburger Wirkungsstätten kaum etwas bekannt ist? Über sein Leben ist wenig überliefert, doch sind Werke seines Schaffens heute noch von überregionaler Bedeutung.

Von Holst wurde 1609 in Marienburg im damaligen Herzogtum Preußen geboren und studierte 1630/33 die Kunst der Fortifikation in den Niederlanden. Während des Dreißigjährigen Krieges trat er als Ingenieur in kurbrandenburgische Dienste und kämpfte im Reichsheer unter Feldmarschall Gallas gegen die Schweden in Brandenburg und Mecklenburg. 1636 wurde von Holst bei der Belagerung der Stadt Brandenburg durch eine Kanonenkugel am linken Oberarm schwer verletzt. In den folgenden Jahren trat er zunehmend als Festungskommandant und -baumeister in Erscheinung, so auch bei der Belagerung der Festung Dömitz, der Zitadelle Spandau oder in Landsberg an der Warthe. 1639 wird er zum Obrist-Wachmeister sowie zum technischen Inspektor aller kurbrandenburgischen Festungen ernannt. 1650 entwarf von Holst Pläne zum Ausbau der Festungen Küstrin und Peitz. Bei letzterer war er zeitweise auch Festungsingenieur und stellvertretender Festungskommandant. In dieser Funktion leitete er verschiedene Umbauten. 1659 erwarb er das Stradower Gut bei Spremberg, welches er 1662 anlässlich der Vermählung seiner Tochter seinem Schwiegersohn überließ. 1660 erfolgte seine Berufung als Oberingenieur und Obrist der Artillerie in kaiserlich-österreichische Dienste nach Wien. Hier lebte er bis zu seinem Tode und war vor allem mit dem Ausbau von Festungen und Grenzbefestigungen beschäftigt. Als Kommandant der kaiserlichen Artillerie trat von Holst besonders bei der siegreichen Schlacht von Mogersdorf gegen die Türken im Jahre 1664 in Erscheinung.

Jacob von Holst starb am 7. Oktober 1674 in Wien. Sein Leichnam wurde in der Stradower Dorfkirche beigesetzt.


Pressestelle des Landkreises Spree-Neiße
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