Pressemitteilung Nr. 195/2020, 10.08.2020

100-prozentige Zustimmung für Gasleitung zum Drebkauer Werk der Ardagh Glass GmbH erforderlich

Landrat Altekrüger richtet dringenden Appell an betroffene Flurstückbesitzer: Geben Sie Ihre Zustimmung!
 

Die Ardagh Group ist einer der international führenden Hersteller im Bereich der Glas- und Metallverpackungen. Zu den acht Standorten in Deutschland gehört auch das Drebkauer Werk, in dem rund 150 Menschen einen festen Arbeitsplatz haben und zahlreiche Jugendliche einen Ausbildungsplatz finden. Von der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung – kurz: Kohlekommission – wird die Glasindustrie in der Lausitz als ergänzender und zukunftsfähiger Wirtschaftszweig im Rahmen des Strukturwandels betrachtet.
Um weiterhin wettbewerbs- und damit zukunftsfähig zu bleiben, benötigt das Drebkauer Werk in absehbarer Zeit eine neue Glasschmelzwanne. Die derzeit verwendete ist die einzige Glasschmelzwanne in den deutschen Glaswerken der Ardagh Group, die noch mit zwar schwefelarmem Schweröl statt mit dem deutlich CO2-ärmeren Energieträger Erdgas betrieben wird – eine Energiequelle, die aus Klimagründen nicht mehr zeitgemäß ist. Darüber hinaus ist Schweröl auf der ganzen Welt nicht einfach zu beschaffen. Die Gashochdruckleitung ist damit eine wichtige Maßnahme zur Standortsicherung und Basis für zukünftige Erneuerungsinvestitionen.
Trotz des Vorliegens der genehmigten Trasse und des im Zeitrahmen verlaufenden Planungsverfahrens gibt es dennoch Probleme, da die Gasleitung durch 170 Flurstücke von insgesamt 81 Eigentümern verlaufen soll. Trotz der Bemühungen der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co.KG liegen immer noch nicht alle Einverständniserklärungen der Privateigentümer vor.
Die NBB hatte bereits alle Grundstückseigentümer angeschrieben und um den Abschluss eines Grundstücksbenutzungsvertrages sowie die Eintragung einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit im Grundbuch zur Verlegung der Gasleitung gebeten.
Um den aktuellen Planungsstand und die weitere Vorgehensweise zu erörtern, fand am Donnerstag, dem 30. Juli 2020, ein Arbeitsgespräch in Drebkau mit Vertretern des Ardagh Glass GmbH Werks Drebkau, der Stadt Drebkau, der SpreeGas, der NBB, dem Planer, der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH sowie mit Landrat Harald Altekrüger statt.
Damit dieses bedeutende Infrastrukturprojekt zügig voran gebracht werden kann, richtet Landrat Harald Altekrüger einen Appell an die Besitzer der betroffenen Flurstücke: „Vor dem Hintergrund des Strukturwandels ist der Erhalt jedes Industriearbeitsplatzes in unserem Landkreis wichtig. Ich appelliere daher an die Eigentümerinnen und Eigentümer der in der Trasse liegenden Grundstücke, einer unterirdischen Verlegung der Hochdruckgasleitung zuzustimmen. Sie beweisen so soziale Verantwortung und Solidarität mit den zahlreichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern des Drebkauer Werks. Nicht nur unter ökonomischen, sondern auch unter ökologischen Gesichtspunkten ist dieses Projekt wichtig, da Erdgas auch umweltfreundlicher als das bisher verwendete Schweröl ist. Nur mit der Zustimmung der jeweiligen Anlieger kann uns der Erhalt des Drebkauer Werkes und damit der Erhalt, wenn nicht sogar die Schaffung neuer Arbeitsplätze gelingen. Gleichzeitig geht auch der Lkw-Verkehr auf der B169 massiv zurück, denn das Erdgas fließt durch Leitungen und muss nicht wie aktuell das Schweröl mit etwa 400 Lkws im Jahr angeliefert werden.“
Neben Landrat Harald Altekrüger sicherte auch Drebkaus Bürgermeister Paul Köhne zu, die NBB bei der Einholung der Einverständniserklärungen zu unterstützen.


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
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