Pressemitteilung Nr. 77/01, 26.04.2001

Zusammenstoß am ungesicherten Bahnübergang

Erfolgreiche Einsatzübung "Bus 2001" im Bereich Welzow - Schwarze Pumpe Gestern kurz nach 16:00 Uhr ertönt ein Notruf im Landkreis Spree-Neiße: Ein aus zwei Kesselwagen bestehender Güterzug, der 6 km westlich der Stadt Spremberg im Bereich des Tagebaus Welzow-Süd auf der Gleisanlage zur Tondeponie unterwegs ist, stößt am ungesicherten Bahnübergang 200 mit einem voll besetzten Reisebus zusammen. Der Bus wird durch den Zug etwa 20 m mitgeschleift und bleibt schließlich stark beschädigt auf der rechten Busseite liegen. Die zum Teil schwer verletzten Personen können sich nicht selbständig aus dem Unfallfahrzeug befreien. Aus den beiden Kesselwagen tritt Ammoniak und Methanol aus, die Fahrleitung der Eisenbahnstrecke ist gerissen und hängt herunter ... ... Glücklicherweise ist diese Szene nur dem Drehbuch einer Einsatzübung entnommen, die gestern unter Leitung des Landkreises als Untere Katastrophenschutzbehörde im Bereich Welzow - Spremberg-Schwarze Pumpe stattfand. Die Übung "Bus 2001" wurde mit tatkräftiger Hilfe der LAUBAG, insbesondere der Werkfeuerwehr und des Zentralen Eisenbahnbetriebes, vorbereitet und durchgeführt - mit der Zielstellung, für ein solches Ereignis Einsatzerfahrungen zu sammeln und reale Hilfsfristen und Personalstärken der Einsatzkräfte zu ermitteln. Im Ergebnis der dreistündigen, unangekündigten Übung kann der Landkreis feststellen, dass das Zusammenwirken von Bahn/Werkbahn, Polizei, der Werkfeuerwehr der LAUBAG, von Rettungsdienst, Freiwilligen Feuerwehren, Katastrophenschutzeinheiten sowie der Berufsfeuerwehr Cottbus erfolgreich verlief. Die etwa 90 Einsatzkräfte mussten dabei zunächst die elektrifizierte Strecke abschalten und für die Beseitigung der Großschadenslage freigeben, dann aus dem Bus die mehr als 20, zum Teil schwer verletzten Personen befreien und sie anschließend versorgen. Außerdem mussten zwei Tote geborgen werden. Eine fachspezifische Arbeit der Feuerwehrleute war vor allem wegen des austretenden Gefahrstoffes nötig. "Das Zusammenspiel der einzelnen Einsatzleiter in der gemeinsamen Einsatzleitung war Voraussetzung für die schnelle und sachgerechte Hilfe gegenüber den Geschädigten sowie für die Gefahrenabwehr", resümierte der Leiter der Einsatzleitung vor Ort, Kreisbrandmeister Wolfhard Kätzmer. Er bewertete die Übung sehr positiv und sieht nun eine weitere Aufgabe darin, das Zusammenspiel der Rettungskräfte auszuwerten. Auch die eingesetzten 22 Beobachter/Schiedsrichter werden für die Endauswertung noch ihre Einschätzungen abzugeben haben. Zielstellung ist es letztlich, dass im Landkreis Spree-Neiße ein allgemeines Handlungsdokument erarbeitet wird, wie bei einem „Unglück Schiene/Straße" zu verfahren ist. Dieses soll dann künftig bei der Ausbildung der Einsatzkräfte Berücksichtigung finden. Der Landkreis Spree-Neiße dankt allen an dieser Übung Beteiligten recht herzlich für die hohe persönliche Einsatzbereitschaft! Dies gilt auch für die Kameraden der Feuerwehren in den Orten Bühlow, Sellessen, Terpe und Welzow, die den reibungslosen Übungsverlauf durch eine Bereitschaft in ihren Gerätehäusern absicherten.


Jana Weber, Pressesprecherin des Landkreises Spree-Neiße
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