Pressemitteilung Nr. 22/10, 19.01.2010
Landkreis Spree-Neiße auf der Internationalen Grünen Woche - Unsere Aussteller am 21.01.2010
Wer kennt sie nicht, die „Internationale Grüne Woche“ in Berlin – die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau?! Seit 1926 präsentierten sich hier mittlerweile 75.100 Aussteller aus 119 Ländern einem Millionenpublikum. Nun wird auch der Landkreis Spree-Neiße bei der „Internationalen Grünen Woche“ vom 15. bis 24. Januar 2010 in der Bundeshalle 21 b als Repräsentant für das Land Brandenburg all seine Facetten und Besonderheiten am Brandenburg-Stand vorstellen.
Unsere Aussteller für den 21.01.2010
Herr über 28 Teiche
Mensch und Natur sollten im Einklang miteinander leben! Was da klingt wie ein schön formulierter Werbespruch, wird bei der Teichwirtschaft Eulo von Christoph Junghanns tatsächlich praktiziert. Die im ursprünglichen Sinne ausschließlich für die Fischzucht angelegten Teiche nahe Forst (L.) dienen nämlich nicht nur wirtschaftlichen Zwecken, sondern bieten gleichzeitig auch einen Lebensraum für solche geschützte Arten wie Laubfrosch, Rotbauchunke, Eisvogel, Ringelnatter, Fischotter und viele andere. Und so ist Junghanns’ Teichwirtschaft gleichermaßen für sein Gewerbe als auch für den Naturschutz nützlich.
Doch, was des Einen Freud’, ist hier aber auch des Anderen Leid. Der Schaden, der der Teichwirtschaft durch geschützte, Fisch fressende Arten entsteht, stellt schon seit längerem die Wirtschaftlichkeit in Frage. Kormoran, Fischotter und Reiher dezimieren die Satzfischbestände der Teichwirtschaft. Deren kleine Fische, in der Teichwirtschaft aufgezogen, bieten aber wiederum mit ihrem Lebensraum die besten Lebensbedingungen für Laubfrosch, Rotbauchunke usw.. Würde es also keine Teichwirtschaft geben, blieben die Teiche trocken und der Lebensraum für die vom Aussterben bedrohten Tiere ginge verloren; letztere würden zumindest in diesem Gebiet aussterben.
Seit 1992 leitet Christoph Junghanns bereits sein privat geführtes Einzelunternehmen. Bei einer Teichfläche von zirka 230 ha, aufgeteilt auf 28 Teiche, gibt es natürlich immer viel zu tun, so der Teichwirt. Im Frühjahr müssen die Teiche angestaut und mit organischen Substanzen und Kalk angereichert und mit Karpfen besetzt werden. Im Sommer stehen ständige Mäharbeiten der Dämme sowie das Freihalten der Gräben, der Zu- und Abläufe und natürlich das Füttern und Betreuen der Fischbestände im Vordergrund der täglichen Arbeit. Und zum Herbst hin findet dann das Abfischen der 28 Teiche statt. „Dafür brauchen wir natürlich Unterstützung, die mitunter schon mal aus bis zu 15 freiwilligen Helfern besteht“, so Junghanns. Im Winter dienen alle Aktivitäten der Erhaltung der Flächen, die im brachen Zustand gut sichtbar sind.
Natürlich heißt es in dem kleinen Familienunternehmen auch für Frau Vera und Sohn Benjamin, kräftig mit zuzupacken. Vera Junghanns und zwei fest angestellte Verkäuferinnen arbeiten hauptsächlich im Verkaufsbetrieb in Forst (L.) oder sind mit dem Fischverkaufsfahrzeug auf regionalen Märkten in Spremberg, Forst (L.) und Cottbus unterwegs. Und als Nachfolger fest eingeplant ist schon jetzt der 24-jährige Benjamin, der nach seiner Ausbildung zum Umweltschutztechnischen Assistenten eine Lehre zum Fischwirt am „Institut für Binnenfischerei e.V.“ in Potsdam absolvierte. Bestens ausgebildet, mit Spaß bei der Sache und neuen Ideen gehen die beiden Männer nun an neue Projekte heran. Zum Beispiel daran, neben den bestehenden Fischarten wie Karpfen, Schleie, Hecht oder Barsch auch Zander als Speisefisch züchten zu wollen. Da der Zander als Raubfisch aber in den Lausitzer Gewässern nur schwer oder gar nicht zum Speisefisch heranzuzüchten ist, starteten Vater und Sohn gemeinsam mit dem „Institut für Binnenfischerei e.V.“ eine Aufzucht mit Hilfe von Trockenfutter. Was sich hier so leicht anhört, ist allerdings nur schwerlich zu verwirklichen, da sich die Fische nur ungern beeinflussen lassen. „Wir gehen trotzdem davon aus, dass wir in den nächsten Jahren die Zanderaufzucht - als zweites großes Standbein neben dem Karpfen - aufbauen und unseren Kunden einen weiteren schmackhaften Fisch aus dem eigenen Bestand anbieten können“, schaut Christoph Junghanns erwartungsvoll in die Zukunft.
Mit eigener Idee gesund durch den Tag
Viele Menschen träumen davon, eine Arbeit zu finden, die sie beruflich ausfüllt, die Freude bereitet und finanziell genügend Spielraum lässt, um davon zu leben. Nur einige wenige haben genau dieses Glück - Gerd Ballaschk aus Burg (Spreewald) ist einer von ihnen …
Für den Burger war Selbstständigkeit und eigenverantwortliches Arbeiten schon immer wichtig und gehörte zu seinem Leben, doch lange schon reifte in ihm der Wunsch, selbst etwas herzustellen - nach eigens entwickelter Produktionstechnik und eigener Idee, mit dem Ziel, es anschließend gewinnbringend zu vertreiben. „Leichter gesagt als getan. Denn dieses ‚Etwas’ sollte sich nicht nur leicht herstellen lassen, sondern auch irgendwie mit meinem Leben zu tun haben! Da kam ich auf die Idee, das hier im Spreewald allseits beliebte Leinöl herzustellen“, berichtet der heutige Unternehmer über seine Anfänge. Gerd Ballaschk hat dann alles Erdenkliche zum Thema gelesen und sich detailliert informiert, bevor er in Maschinen investierte. „Mir war es sehr wichtig, nicht irgendein Leinöl herzustellen, sondern eines, das einen ganz besonderen Wiedererkennungswert und ein Alleinstellungsmerkmal hat. Darum ging ich in die Tiefe der Leinölgewinnung.“
Leinöl - auch Leinsamenöl genannt - ist ein wichtiges Pflanzenöl, das insbesondere in der Lausitz und in Schlesien zu Gerichten verwendet wird. Was viele nicht wissen, aber was durchaus wissenswert ist: Leinöl ist ein bedeutender und effizienter Lieferant der lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann. Die Omega-3-Fettsäuren helfen enorm beim Zellaufbau und sind so für das Wachstum und die Zellerhaltung wichtig. Daher interessieren sich für das Leinöl von Gerd Ballaschk heute auch vor allem Ärzte, Heilpraktiker, Reformhäuser und so genannte Vitalrestaurants.
Mit einer Schneckenpresse gewinnt der Burger Unternehmer aus penibel gereinigten Leinsamen von einer ortsansässigen Mühle hochwertigstes Leinöl. Zu erkennen ist dieses unter anderem an dem etwas naturtrüben Erscheinungsbild des Öles. Die Leinsamen werden bei etwa 37°C „kalt gepresst“, was zu einer hohen Gewinnung des Omega-3-Gehaltes führt. Das Burger Leinöl von Gerd Ballaschk enthält zirka 58% Omega-3-Fettsäure. Im Vergleich dazu liegt der Anteil bei herkömmlichem Supermarkt-Olivenöl bei nur 0,1%.
Gerd Ballaschk hat „sein Öl“ also gefunden! Und verkauft es inzwischen auch an Bioläden, Verkaufsstände an den Burger Häfen, an regionale Restaurants und Hotels, bundesweite Bioreformketten und natürlich übers Internet auf der eigenen homepage.
„Spreewälder Sagengeister“ jetzt auch in der Flasche
Die Sagengestalten des Spreewaldes haben sich schon oft einem interessierten Publikum vorgestellt: Ob in Großmutters „Gute-Nacht-Geschichten“, der alljährlich zu Pfingsten stattfindenden „Spreewälder Sagennacht“ am Burger Bismarckturm oder in den Ausstellungen von Puppenfiguren in diversen Heimatstuben - all diese „Begegnungen“ sorgen dafür, dass die Gestalten weiterleben und unserer Kultur erhalten bleiben.
Seit einiger Zeit gibt es nun noch eine weitere interessante und für Erwachsene auch recht schmackhafte Variante, die Geschichte des Spreewaldes aufleben zu lassen: Die Burger Hofbrennerei von Arno Ballaschk zaubert seit Ende 2007 leckere Obstbrände, Obstgeiste und Liköre und lässt damit lutki, plon und Co. wieder auf besondere Weise erwachen …
Gesehen und auf die Idee gekommen ist Arno Ballaschk bei einem Ausflug in den Schwarzwald. Nicht lange dauerte es, bis er die Umbaumaßnahmen auf seinem Hof in die Wege geleitet und sich eine entsprechende Brennanlage und das Zubehör eingekauft hatte. Die 20.000 EUR teure kupfernde Anlage glänzt noch heute und deutet auf den hochwertigen Charakter der gebrannten Spirituosen hin, die als „Spreewälder Sagengeister“ auf den Markt gebracht werden. „So leicht, wie es sich anhört, ist es natürlich nicht und selbstverständlich kann man nicht brennen und produzieren, wie man gerade lustig ist“, erzählt Arno Ballaschk wie beiläufig. „Alle Brennvorgänge müssen ordnungsgemäß beim Zoll angemeldet werden, dann wird am Brenntag die Plombe gelöst und der Brennvorgang kann starten. Ist das Brennen beendet, wird die Brennanlage wieder verplombt. So kann niemand eine Schwarzbrennerei betreiben.“
Vier verschiedene Obstbrände, drei verschiedene Liköre und zwei Obstgeiste, allesamt benannt und etikettiert nach einer typisch sorbischen/wendischen Sagengestalt oder -geschichte, gehören zum Sortiment der Brennerei. So ist der Apfelbrand benannt nach dem Hausdrachen (plon), der Kirschbrand steht für die Irrlichtchen (bludniki), der Mirabellenbrand für den Wassermann (nyks) und der Fruchtlikör für die Lutki (lutki). Die Bedeutung dieser und weiterer Sagengestalten wird auf den jeweiligen Etiketten der Flaschen beschrieben und schließlich unter dem Markenbegriff „Spreewälder Sagengeister“ gehandelt. Noch sind die Produkte leider nur vor Ort zu erwerben - zu problematisch ist der Altersnachweis bei einem Verkauf übers Internet. Aber auch hierfür wird sich künftig sicher noch eine Lösung finden.
Und wer noch immer nicht glauben kann, wie lebendig die „Spreewälder Sagengeister“ (noch) sind, der sollte sich unbedingt mal zu einer Verkostung anmelden: Gruppen bis zu 20 Personen sind in der Burger Hofbrennerei von Arno Ballaschk gern gesehen!
„Rosenrot & Feengrün“ – ein kleiner Schatz, versteckt inmitten des Spreewaldes
Wie sagt man immer so schön: Klein, aber fein! Das trifft auch auf die Marmeladenmanufaktur „Rosenrot & Feengrün“ in Burg (Spreewald) zu. Mit viel Liebe zum Detail und ausschließlich mit regionalen Zutaten entstehen hier wahre Schätze guten Geschmacks.
Inhaberin Andrea Veltjens kreiert immer wieder aufs Neue eine wilde Sammlung leckerer Marmeladensorten wie Hagebuttenmarmelade mit Orange, Sauerkirsche mit Schokominze, Erdbeertiramisu oder einfach Himbeermarmelade. „Eigentlich sollte das alles gar nicht so groß ausarten“, beginnt die sympathische Frau das Gespräch. „Aber die Leute kaufen die Sachen tatsächlich“, spricht sie lächelnd weiter.
Ein wunderschön gepflegter und gehegter Garten voller Obst, Gemüse und Kräuter umringt die Marmeladenmanufaktur an der Ringchaussee, zu dem das „Rosenrot & Feengrün“-Wiesencafe, der „Rosenrot & Feengrün“-Bauerngarten und der „Rosenrot & Feengrün“-Bauerngartenverein genauso zählen wie die Marmeladenmanufaktur selbst. Ein kleines Geflecht, das eine harmonische Einheit bildet, in sich stimmig ist und eng miteinander verbunden. Das Angebot reicht dadurch von der Marmelade über frisch gebackenen und im Wiesencafe servierten Kuchen bis zum Angebot frischer Kräuter und sogar bis zur Ausstattung kompletter Familienfeiern.
Und das alles aus Zutaten des herrlichen Gartens! So entstehen ganze 6-Gänge-Menüs: Angefangen vom Kräuterbrot mit verschiedenen Salzsorten, hin zu einer köstlichen Mangoldpfanne mit gebratenem Schinken und Ziegenkäse, zu Kräuternudeln mit Pesto und Walnüssen, einer Hähnchen-Estragon-Pfanne, Grünkernbouletten mit Senfmöhren, gekrönt von Eis mit Holunderblütengelee ... Wem da nicht das Wasser im Mund zusammenläuft! Genau das Richtige für Familienfeiern mit bis zu 30 Personen, die bei Andrea Veltjens das herrliche Ambiente und andere Köstlichkeiten genießen können.
Doch zurück zur Marmelade, die sich inzwischen längst durch „Mundpropaganda“ einen guten Namen gemacht hat. Mittlerweile stellt die „Rosenrot & Feengrün“-Marmeladenmanufaktur über 30 verschiedene Geschmacksrichtungen her, die ihren Absatz in regionalen und überregionalen Hotels oder aber auf dem Wochenendmarkt in Berlin, Prenzlauer Berg, und in Potsdam finden. Besonders die Liebe zum Detail, die jedes einzelne Glas schon allein durch den handbeschrifteten Namenszug auszeichnet, geben dieser ca. 3,50 EUR teuren Spreewald-Köstlichkeit eine ganz besondere Note. Sogar die renommierte Hotelkette „Kempinski“ in Berlin weiß die gute Qualität der Marmelade zu schätzen und serviert diese ihren Feinschmecker-Gästen auf dem Frühstücksbüfett. Ein großes Kompliment für die kleine Manufaktur, die sich selbstverständlich über viele neue Besucher und Gäste in Burg (Spreewald) freut.
Pressestelle Landkreis Spree-Neiße