Pressemitteilung Nr. 152/11, 24.05.2011
Wärmeliebende Schadinsekten bedrohen zunehmend Brandenburgs Wälder - Bekämpfung notwendig
Auch in diesem Jahr sind nach Angaben des Landesforstbetriebs Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Waldschädlinge notwendig, vor allem um das Absterben von Eichen und Kiefern zu verhindern. Zwei Schmetterlingsarten stehen im Mittelpunkt, deren Raupen durch massiven Fraß an Blättern beziehungsweise Nadeln Wälder dauerhaft schädigen können - Eichenprozessionsspinner und Nonne. Morgen (24. Mai) wird begonnen, Insektizide mit dem Hubschrauber gegen die Raupen der Nonne in von Kahlfraß bedrohten Kiefernwäldern auszubringen. Betroffen sind 1.500 Hektar Wald in den Oberförstereien Treuenbrietzen, Herzberg, Hohenbucko und Altdöbern.
In Eichenwäldern macht der Eichenprozessionsspinner durch eine zusätzliche gesundheitliche Gefährdung für den Menschen den Förstern besondere Sorgen: Die Raupenhaare können sehr heftige allergische Reaktionen der Haut, aber auch Atemwege und Augen auslösen. Bereits vom 9. bis 10. Mai wurde in den Wäldern der Oberförstereien Ferch, Friesack und Gadow auf zirka 300 Hektar ein selektiv wirkendes Bakterienpräparat gegen die noch jungen Raupen des Eichenprozessionsspinners mit dem Hubschrauber ausgebracht. Nach der Prognose der Forstverwaltung waren zirka 500 Hektar Eichenwälder als besonders gefährdet eingestuft worden. Leider nicht behandelt werden konnten auf Grund sehr strenger Vorgaben zum Insektizideinsatz einige durch den Eichenprozessionsspinner besonders stark betroffene Waldgebiete in Siedlungs- und Straßennähe.
Erwärmung mit Folgen
Beide Schmetterlingsarten sind Wärme liebend. Die Nonne profitiert besonders von warmen Sommern und kommt in Brandenburg etwa alle zehn Jahre zur Massenvermehrung. Der Eichenprozessionsspinner ist seit einigen Jahren mit zunehmender Befallsfläche und -intensität in Brandenburg ein wachsendes Problem. Er profitiert ganz offensichtlich vom Klimawandel, insbesondere von den zunehmend überdurchschnittlich warmen und trockenen Aprilmonaten, verbunden mit einem verfrühten Austrieb der Eichen.
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg
Pressestelle Landkreis Spree-Neiße