Reusenstricken, Mähdrescherrundfahrten und viele Entdeckungen zur Landpartie in Südbrandenburg

Am 18. und 19. Juni startet in ganz Brandenburg die 17. Landpartie. Es ist das Wochenende, an dem in diesem Jahr Bauernhöfe und Agrarunternehmen, ländliche Bildungs- und Kultureinrichtungen ihre Türen und Tore öffnen.

 

In Südbrandenburg bereiten sich zwei Dutzend Gastgeber auf viel Besuch am Landpartiewochenende vor. Vom Angerhof bis zum Weinberg ganz im südlichen Zipfel des Landes bietet die Region reichlich eigene Entdeckungen an.

 

So alt wie die Brandenburger Landpartie ist die Schliebener Radpartie. In  diesem Jahr findet sie bereits zum siebzehnten Mal statt. Die in diesem Jahr 24 Kilometer lange Tour beginnt am 19. Juni um 10 Uhr in der Touristinformation am Schliebener Drandorfhof und endet an der historischen Kellerstraße in Schlieben mit ihren 35 Weinkellern aus dem 16. Jahrhundert. Unterwegs werden mehrere Stationen angefahren. Zunächst gibt es einen Halt an der Jungrinderanlage Hohenbucko. Danach bei Kilometer 21 kann die kürzlich eröffnete Gedenkstätte des KZ Außenlagers Schlieben-Berga besichtigt werden. An diesem Ort war ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Die Veranstalter vom Tourismusverein Schlieben bitten um Voranmeldung für die Radtour am Landpartiesonntag, (19. Juni) unter der Telefonnummer (035361/ 81699 Frau Melzer).

 

Der Landhof Schnürpel befindet sich im Schönewalder Ortsteil Horst. Die Geschichte des Hofs im Familienbesitz lässt sich drei Jahrhunderte zurückverfolgen. Gudrun und Dieter Schnürpel haben in ihrem Betrieb eine Mutterkuhhaltung und vermarkten ihr Kalbs- und Rindfleisch im eigenen Hofladen. Das weitläufige Anwesen ermöglicht Einblicke in die Landwirtschaft eines Familienbetriebs. Horst liegt an der Bundesstraße 101 zwischen Jüterbog und Herzberg.

 

Der Spreewaldhof in Leipe war einst Bauernhof mit Fischerei. Heute ist er eine beliebte Ausflugsgaststätte. Leipe liegt auf einer Grundmoräneninsel inmitten des Oberspreewalds. Eine einzige Straße oder aber viele Wasserwege führen zum Spreewaldhof. Zur Landpartie zeigt der Fischer Günter Buchan, wie seine Berufskollegen einst Reusen gestrickt haben und er diese Handwerkskunst auch heute noch beherrscht. Holz- und Keramikarbeiten werden in der Hof-Galerie zu bestaunen sein und das kulinarische Angebot im Gasthaus „Fischerstübchen“ der Familie Buchan ist saisonal üppig.

 

In Bischdorf, einem Ortsteil von Lübbenau, wird ein großes Heufest gefeiert, Erlebniskremserfahrten am gesamten Wochenende sind ebenso möglich wie die Runden mit dem Trecker unter sachkundiger Begleitung.

 

Landpartie und Tiere gehören zusammen. Wahre Exoten finden sich bei Frank und Kerstin Neumann in Pießig bei Finsterwalde. Sie haben eine Alpaca-Zucht aufgebaut. Diese südamerikanische Nutztierrasse ist Rasenmäher und Landschaftspfleger zugleich. Ihre weiche Wolle ist begehrt und für Allergiker gut geeignet. In Schönewalde öffnet Wilfried Köllner zur Landpartie seinen Hof. Er züchtet Kamerunschafe, baut Gemüse an und hat einen großen Bauerngarten mit Gartenteich. 

 

Der eigene Ausflug zur Brandenburger Landpartie kann im Internet geplant werden. Dort sind unter www.brandenburger-landpartie.de sämtliche Gastgeber, geordnet nach Landkreisen, mit ihren Angeboten verzeichnet.

 

Informationsbroschüren zur Landpartie können aber auch direkt in der pro agro-Geschäftsstelle angefordert werden (Telefon: (03328) 33 767-0 beziehungsweise per Mail: heinrich@proagro.de).Sie sind zudem in den Touristinformationen der Region zu haben, auf den Spargelhöfen rund um Beelitz, im RegioPunkt im Bahnhof Berlin-Alexanderplatz oder im A 10-Center Wildau.

 

Die Brandenburger Landpartie ist eine Initiative des Agrarministeriums und wird vom Landesbauernverband und dem Brandenburger Landfrauenverband unterstützt. Die Organisation der landesweiten Veranstaltung übernimmt pro agro, der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg.