Pressemitteilung Nr. 277/2021, 28.10.2021

Die Arbeitsgemeinschaft der Europäischen Grenzregionen (AGEG) feiert Geburtstag!

Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der AGEG in Arnheim (Hauptstadt der niederländischen Provinz Gelderland) fanden die Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Jubiläums in Anwesenheit vieler Vertreter europäischer Grenzregionen sowie der EU-Kommission statt. Unsere Euroregion wurde durch Dieter Friese, Vizepräsident der AGEG, und die stellvertretende Geschäftsführerin Kathleen Markus repräsentiert.

„Fünfzig Jahre in der Geschichte der Europäischen Union sind eine lange Zeit,“ so Karl-Heinz Lambertz, Präsident der AGEG. „In dieser Zeit hat die Arbeitsgemeinschaft entscheidend zum Erfolg der EU beigetragen. Zuständig für die Entwicklung der Grenzregionen Europas haben wir als deren älteste und prominenteste Interessenvertretung dafür gesorgt, dass die Nachbarn zu Verbündeten und Freunden wurden. Stand man früher an den Grenzen, den Wunden und Narben der Geschichte, noch Rücken an Rücken und sah nur die eigenen Probleme, so sind wir heute einander zugewandt und bauen gemeinsam an der Zukunft unserer Regionen“, so Lambertz. Und weiter: „Heute vertreten wir in den Grenzregionen ein Drittel der Gesamtbevölkerung und 60% des Territoriums Europas. Die Grenzregionen sind zum Schmelztiegel wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Zusammenarbeit geworden.“

Der Ehrenpräsident der Euroregion, Dieter Friese, ergänzt: „Auf Initiative der AGEG-Gründungsväter wurde das Finanzierungsinstrument der INTERREG-Förderung im EU-Haushalt implementiert. Es ist uns mit jeder neu beginnenden EU-Förderperiode gelungen, dieses Programm gegen andere Begehrlichkeiten zu verstetigen und zu verteidigen. In den zurückliegenden Jahren erhielt allein unsere deutsche Seite der Euroregion, bestehend aus dem Territorium des Landkreises Spree-Neiße und der Stadt Cottbus mehr als 120 Millionen Euro Förderung für grenzübergreifende Projekte. Damit wurden Investitionen, wie beispielsweise die Berliner Straße und die Brücke zur Theaterinsel in Guben-Gubin, die Zooschule und das Planetarium in Cottbus, die Radrennbahn und der Rosengarten in Forst/Lausitz, der Geopark Muskauer Faltenbogen und das Bootshaus in Spremberg, um nur einige zu nennen, finanziert“.

„Die Euroregion ist jedoch nicht nur zum Einwerben von investiven INTERREG-Mitteln da, sondern sie trägt wesentlich zur Verständigung zwischen Polen und Deutschen in der Grenzregion – u.a. durch eine Vielzahl von erfolgreichen Begegnungen im Rahmen des Kleinprojektefonds -  bei.“ erläutert Kathleen Markus. 

In den vielen Redebeiträgen in Arnheim wurde deutlich, dass die AGEG dennoch längst nicht am Ziel ist. Es gibt weiterhin individuelle Egoismen innerhalb der EU-Staaten und  Automatismen, wie das Schließen der Grenzen in Krisensituationen. Die Corona-Pandemie sowie die Afrikanische Schweinepest lassen sich jedoch nicht aufhalten, wenn Schlagbäume fallen. Sie vergrößern vielmehr die Unsicherheit und Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger mit nicht abschätzbaren Auswirkungen.

Zum Abschluss wurde Präsident Lambertz deutlich: „Grenzregionen sind die Labore der europäischen Einigung und Seismografen. Nur, wenn es der Bevölkerung in den Grenzräumen gut geht, geht es den Ländern Europas gut. Unsere AGEG wird daher auch zukünftig die (grenzüberschreitende) Arbeit nicht ausgehen. Diese war, ist und bleibt eines der wichtigsten Politikfelder in Europa.“ 

Carsten Jacob
Geschäftsführer
Euroregion Spree-Neiße-Bober e.V.        


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
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