Pressemitteilung Nr. 301/2021, 20.12.2021

Radtourismus im Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa weiterhin sehr beliebt

Im Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa werden seit 2009 an vier Standorten – jeweils zwei am Oder-Neiße-Radweg und am Spree-Radweg- kontinuierlich die Radfahrer gezählt. Diese Zahlen bilden eine wichtige Grundlage für Radwegeplanungen und Tourismuskonzeptionen
 
Seit Beginn betreut Andrea Tiffe von der Ingenieurgesellschaft Stolz mbH das Projekt. Jetzt hat sie die Daten für 2020 und die vorläufigen Ergebnisse für 2021 sowie einige interessante Langzeitbetrachtungen vorgestellt.
 
So wurden 2020 in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) in der Nähe der Spreewaldtherme 192.142 Radfahrer gezählt, das sind 525 pro Tag, in der Saison von April bis Oktober sogar 822 pro Tag. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Messungen. Deutlich erkennbar ist allerdings, dass in dem Jahr aufgrund des Lockdowns die Saison sogar erst Ende Mai so richtig los ging – ein deutliches Zeichen dafür, dass bis dahin die Übernachtungsgäste gefehlt haben. Ein ähnliches Bild zeigt sich 2021.
 
Anders sieht es in Peitz/Picnjo nahe der Maustmühle aus. Hier waren es 99.822 Radfahrer, 273 pro Tag, in der Saison 376 – auch das sind die mit Abstand höchsten Zahlen bisher. Allerdings gingen hier die Zahlen schon im April mit dem schönen Wetter in die Höhe, da waren trotz des Lockdowns viele Tagesausflügler unterwegs, allerdings sicher mit eigenem Picknickkorb, was leider keine touristische Wertschöpfung bedeutete. Allerdings hat aufgrund fehlender Alternativen so mancher das Fahrradfahren für sich neu entdeckt, und wird es vielleicht auch weiterhin in der Freizeit oder im Urlaub betreiben.
 
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Guben – 63.132 Radfahrer insgesamt, 173 pro Tag, in der Saison 240 – ebenfalls der bisherige Spitzenwert. Auch hier waren schon ab März/April die Tagesausflügler unterwegs und erst von Juni bis September wieder deutlich mehr Radtouristen auf dem Oder-Neiße-Radweg Richtung Ostsee. Das zeigt sich auch deutlich in Pusack (34.575 Radfahrer, 95 pro Tag, in der Saison 140), wo normalerweise vor allem die Radtouristen vorbei kommen, die im Frühjahr und  Herbst 2020 leider fehlten.
 
Die IGS mbH hat eine eigene Untersuchung zum Einfluss der Corona-Pandemie auf den Radverkehr durchgeführt. Seit Einführung der Infektionsschutzmaßnahmen unternahmen demnach rund 28 % der Umfrageteilnehmer mehr Tagesausflüge mit dem Rad als vor der Pandemie. Eine häufigere Nutzung des Fahrrades im Alltag wurde von mehr als 20 % der Teilnehmer bestätigt.
 
Die bisherigen Zahlen für 2021 sehen nicht ganz so gut aus, das liegt sicher auch am nicht so fahrradfreundlichen Wetter im Vergleich zum Vorjahr.  Der April 2021 war mit durchschnittlich + 6,1°C und 12 Frosttagen der kälteste April seit 40 Jahren. Christi Himmelfahrt – der üblicherweise stärkste Radfahrertag  an allen Standorten - zeigte sich im Dauerregen bei Höchsttemperaturen von 13,2 °C. Der Sommer konnte allerdings das wetterbedingt schlechte Frühjahr zum Teil wieder ausgleichen.
 
Insgesamt kann man aber sagen, dass sich die großen Investitionen des Landkreises Spree-Neiße in den Fahrradtourismus – in den letzten Jahren die Installation der Knotenpunktwegweisung und die noch laufende Radfernwegemodernisierung - gelohnt haben und von den Radfahrern,  Einheimischen wie Gästen,  sehr gut angenommen werden.


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
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