Pressemitteilung Nr. 144/12, 15.05.2012

Einladung zur 22. Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung

Paaren/Glien - Himmelfahrt heißt für die Freunde der märkischen Landwirtschaft Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung im havelländischen Paaren/Glien. Die 22. BraLa öffnet vom 17. bis 20. Mai im Märkischen Ausstellungs- und Freizeitzentrum (MAFZ) ihre Tore. Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger hofft, dass auch in diesem Jahr viele Berliner und Brandenburger die Einladung nach Paaren annehmen. Mit der Unterstützung der Landesregierung, des Landkreises Havelland, des Landesbauernverbands, der Tierzuchtverbände, des Verbands pro agro und vieler anderer landwirtschaftlicher Verbände und Betriebe hat sich in Paaren die größte Leistungsschau für den ländlichen Raum etabliert. Zur Eröffnung am kommenden Donnerstag (17. Mai) hat sich wieder Ministerpräsident Matthias Platzeck angesagt. Am Freitag (18. Mai) lädt der Landesbauernverband zu seiner traditionellen Landesbauernversammlung ein.
 
Vogelsänger: „Die BraLa ist eine gute Gelegenheit, selbstbewusst für unsere Landwirtschaft zu werben. Das heute insgesamt 22 Hektar große Ausstellungsgelände bietet hervorragende Bedingungen. Die Messebesucher sagen uns immer wieder, wie sehr sie die persönlichen Gespräche mit den Ausstellern schätzen. Ich wünsche allen Ausstellern und Gästen erfolgreiche Messetage mit einem bunten Programm rund um Landwirtschaft und Landleben.“
 
Der 1990 gegründete MAFZ Erlebnispark Paaren bietet der BraLa mittlerweile Platz für eine der größten deutschen Agrarschauen. Für vier Tage kommen Brandenburgs Land- und Ernährungswirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft, Jagd, Gartenbau, Landtourismus, Direktvermarktung, Landtechnik und viele mit der Branche verbundenen Unternehmen nach Paaren und verwandeln das Märkische Ausstellungs- und Freizeitgelände in eine Erlebniswelt für alle Altersgruppen. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es unter anderem zwei Veranstaltungshallen, einen vier Hektar großen Familien- und Haustierpark mit Abenteuerspielplatz und Grünem Klassenzimmer. Der Schau- und Demonstrationsgarten umfasst 1.500 Arten und Sorten. Der MAFZ-Förderverein betreibt eine Schaukäserei. Auf dem Freigelände starten Vorführungen mit Landtechnik von gestern und heute. Die Mehrzweckhalle wird 2012 erstmals zur „Schlemmerhalle“.
 
Rasse des Jahres - Landestierschau
Mit der Landestierschau, den Tierzucht- und Jungzüchterwettbewerben, Hütevorführungen und vielen weiteren Aktivitäten informieren die Zuchtverbände über den Stand der der Tierzucht in Brandenburg sowie über Berufe in der Tierhaltung. Präsentiert werden 1.080 Tiere, darunter 150 Rinder, 60 Schweine, 100 Pferde, 80 Schafe, die beim Schauhüten dabei sind, 400 Rassekaninchen sowie Geflügel.
 
Unter dem Motto „Leistungszucht und genetische Vielfalt“ wurde als Rasse des Jahres 2012 durch den Schafzuchtverband das „Merinofleischschaf“ ausgewählt. Das Merinofleischschaf hat in Brandenburg eine lange züchterische Tradition. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden hier entscheidende Weichen in der Zucht vom feinstwolligen Merino zur Erzeugung von Rohstoffen für die Textilindustrie zum Merinofleischschaf gestellt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde so eine Merinorasse entwickelt, die Feinwolle, gute Fleischleistung bei guter Fruchtbarkeit optimal in sich vereinte. In der DDR hatte die Erzeugung von Feinwolle hohe Priorität. Daher war das Merinofleischschaf auf diesem Gebiet die in den neuen Bundesländern am häufigsten gehaltene Rasse. Allein in den Grenzen des heutigen Landes Brandenburg wurden 1989 noch 392.000 Schafe dieser Rasse gezählt. Mit dem Wegfall subventionierter Wollpreise und der Ausrichtung der Herdenschafhaltung zur Lammfleischerzeugung sowie Landschaftspflege wurden die Merinofleischschafe durch andere Rassen verdrängt. Heute ist das Merinofleischschaf als Rasse vom Aussterben bedroht. Zurzeit werden in Brandenburg bei nur noch fünf Züchtern insgesamt rund 600 Mutterschafe betreut. Einer dieser fünf ambitionierten Züchter ist Schäfermeister Helmut Biermann aus Berge. Für seine Verdienste erhält Schäfermeister Helmut Biermann die Auszeichnung als „Verdienter Züchter“ der Rasse des Jahres. Im Rahmen der Tierschauen werden weiterhin die Landessieger der Zuchtwettbewerbe ausgezeichnet.
 
pro agro-Erlebnismarkt
Der Verband pro agro bietet im 20. Jahr seines Bestehens 30 Unternehmen und Verbände Platz auf seinem Erlebnismarkt unter dem Dach eines Großzeltes. An allen vier BraLa-Tagen wird es hier ein Unterhaltungsprogramm auf der Bühne mit Schlager, Volksmusik und Oldies geben. Am Donnerstagnachmittag (17. Mai) startet hier das 2. Märkische Volkstanz- und Trachtenfest.
 
Gartenbau
Der gärtnerische Berufsstand präsentiert auf dem Freigelände eine Auswahl seines Leistungsangebots mit Musterpflanzungen, regional produzierten Gehölzen, Stauden und Wechselflor. Am Informationspavillon „Treffpunkt Gartenbau“ stehen Fachleute für Fragen der Besucher zur Verfügung.
 
Brandenburghalle
In der Brandenburghalle sind Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft, Verbände, Behörden, Dienstleister vertreten, darunter auch der Landesbetrieb Forst Brandenburg sowie das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung.
 
Forst und Holz
Eine neue Ausstellung zeigt „Waldarbeit im Wandel der Zeit“. Das Kuratorium Insekt des Jahres hat als Paten für den Hirschkäfer märkische Forstleute gewonnen. Weil der Käfer als Bewohner alter Eichen immer weniger Lebensraum findet, ist sein Bestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Der Landesbetrieb Forst Brandenburg unterstützt mit seinen „Methusalem-Bäumen" den Lebensraum der Hirschkäfer und vieler anderer bedrohter Insekten.
 
Zum Auftritt des Landesbetriebs gehört auch die Waldarbeitsschule Kunsterspring. Auf dem Freigelände startet am Sonnabend (19. Mai) die 14. Brandenburgische Waldarbeitsmeisterschaft. 59 Bewerber kämpfen um den Titel. Die Forstwirte beweisen im Umgang mit der Motorsäge in vier Disziplinen - Kettenwechsel, Kombinationsschnitt, Präzisionsschnitt, Entastung - Präzision und Kraft.
 
Pflanzenschutzdienst
Den Besuchern der BraLa werden von den Spezialisten des Pflanzenschutzdienstes beim Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Krankheiten und Schädlinge vorgestellt, die sowohl an landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen, im öffentlichem Grün als auch im Haus- und Kleingartenbereich zu Schäden beziehungsweise Mindererträgen führen.
Beispielsweise werden Unkräuter wie Ambrosia oder Giftpflanzen wie Jakobskreuzkraut gezeigt, die sich durch den Klimawandel auch in Brandenburg zunehmend etablieren.
Aktuell in Brandenburg verbreitete Schaderreger wie der Eichenprozessionsspinner, Monilia oder Gespinstmotten werden präsentiert und Hinweise zu Prophylaxe und Bekämpfungsmöglichkeiten gegeben. Es besteht die Möglichkeit, dass die Besucher selbst die durch Krankheiten oder Schädlinge befallenen Pflanzen aus ihrem Garten mitbringen und direkt vor Ort eine kompetente Beratung zu den Schadursachen und zu Gegenmaßnahmen erhalten.
 
Beratung zu Förderangeboten
Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) berät an allen vier Tagen an ihrem Messestand in der Brandenburghalle über das Förderprogramm zur einzelbetrieblichen Investitionsförderung in der Landwirtschaft, über landwirtschaftliche Darlehensprogramme, Unterstützungen für Junglandwirte sowie über die Agrar- und Ernährungswirtschaft des Landes (Terminvereinbarungen sind vorab möglich unter: 0331/ 660 1536 oder agrar@ilb.de
 
 
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
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