Ehrung: Kammer verleiht Diamantene Meisterbriefe

Dem Handwerk trotz schwieriger Zeiten über Jahrzehnte die Treue halten: Das ist eine Leistung, die die Handwerkskammer Cottbus (HWK) besonders würdigt.

Am 30. Mai übergibt sie Diamantene und Goldene Meisterbriefe an Handwerksmeister, die vor 60 bzw. 50 Jahren ihre Meisterprüfung ablegten.

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die ehrenamtlich für das Handwerk tätig waren oder sich um dessen Interessen besonders verdient gemacht haben, erhalten an diesem Tag die Ehrenzeichen der HWK Cottbus in Gold und Silber.

 

Vor der offiziellen Auszeichnung um 16.30 Uhr nehmen die Gäste an einer Kahnfahrt durch das Lagunendorf Lehde teil. Zur anschließenden feierlichen Ehrung werden sie begrüßt von HWK-Präsident Peter Dreißig und Hauptgeschäftsführer Knut Deutscher.

 

Mit diesen Ehrungen würdigt die HWK die Leistung von Jubilaren wie Ulrich Hildebrandt aus Welzow. Er legte 1952 als 23-Jähriger nach fünf Gesellenjahren seine Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk ab und blickt heute auf ein arbeitsreiches Leben zurück: "Es war schon eine Knochenarbeit, bis die Technik stärker zum Einsatz kam." Der Großteil der Handwerker war damals in Einkaufs- und Liefergenossenschaften organisiert, der Staat trieb die Gründung von Produktionsgenossenschaften des Handwerks voran. Die starke Abnahme von Handwerksbetrieben im Bezirk Cottbus war die Folge.

 

"Das Handwerk durchlebte damals eine schwierige Zeit, weil seine Betriebe nicht unterstützt wurden", erklärt HWK-Präsident Peter Dreißig den Hintergrund. "So mussten die heutigen Diamantenen wie Goldenen Meister gegen Materialknappheit, schlechte Arbeitsbedingungen, den politischen Druck und hohe Steuern ankämpfen. Diese Leistung trotz aller Widrigkeiten der Zeit zu vollbringen, ehren wir mit den Meisterbriefen."