Pressemitteilung Nr. 150/2022, 16.06.2022

Rückblick: ASP-Funde in Jerischke vor genau einem Jahr

Erste Erfolge werden sichtbar – Schweinehaltung weiterhin nur im Stall erlaubt

Exakt ein Jahr ist vergangen, seitdem am 15. und 16. Juni 2021 in Spree-Neiße im Rahmen der amtlichen Fallwildsuche nahe Jerischke in der Gemeinde Neiße-Malxetal mehrere verendete Wildschweine entdeckt wurden, bei denen das Virus der Afrikanischen Schweinepest nachgewiesen werden konnte. Mit diesen Funden begann die Entwicklung des südlichen Kerngebietes zum ASP-Hotspot im Spree-Neiße-Kreis. Besonders dramatisch war dabei trotz aller Abwehrbemühungen der erstmalige Eintrag der ASP in einen Hausschweinebestand mit tragischen Folgen für den betroffenen Landwirt, denn der gesamte Bestand mit mehr als 300 Schweinen musste getötet werden.

Seitdem wurden diverse Maßnahmen zur Eindämmung der ASP gemeinsam mit dem Landeslabor Berlin-Brandenburg, Jägern, Landwirten, Zaunbaufirmen und unzähligen Freiwilligen konsequent umgesetzt. Erste Erfolge zeigen sich durch die Installation von Restriktionszonen, die  Reduktion der Wildschweinpopulation und die Errichtung von ASP-Schutzzäunen, sodass das Kerngebiet Nord um Sembten in einen Schutzkorridor umgewandelt werden konnte. Dieser Schritt bedeutete eine große Erleichterung insbesondere für die örtliche Landwirtschaft.
Wichtig bleibt weiterhin das aufmerksame Handeln der Menschen: Bürgerinnen und Bürger tragen nach wie vor mit dem Schließen der Tore in den ASP-Schutzzäunen zur Eindämmung der Tierseuche bei. Daher weist die Kreisverwaltung erneut auf den aufmerksamen Umgang mit den Zauntoren hin. Denn dass die Gefahr eines jederzeit wieder möglichen Ausbruchs der Tierseuche durch einen punktuellen Eintrag in ein bereits als gesichert geltendes Gebiet besteht, zeigt ein aktuelles Beispiel im Gebiet der Krayner Teiche (Amt Schenkendöbern). Dort wurde am Pfingstmontag ein offensichtlich krankes Wildschwein erlegt, bei dem im Nachgang die Erkrankung an der ASP nachgewiesen werden konnte. Die daraufhin erfolgte großflächige Absuche mittels Suchhunden, Drohnen und Menschenkette lassen erfreulicherweise nur auf ein lokal eng begrenztes Ausbruchgeschehen schließen, welches beherrschbar ist.

In Brandenburg erfahren insbesondere der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa und die Stadt Cottbus/Chóśebuz seit dem Ausbruch der ASP einen massiven flächenhaften Seuchendruck aus Richtung Polen und Sachsen durch migrierende Wildschweine. Mit Hilfe von Schutzzäunen wird der Bewegungsradius von infiziertem Schwarzwild begrenzt. Mehr als 200 Kilometer feste Schutzzäune wurden in Spree-Neiße bereits installiert.
Innerhalb der vergangenen Monate kam es im Kreisgebiet regelmäßig zu vereinzelten ASP-positiven Funden, die sich jedoch alle innerhalb der angeordneten Restriktionsgebiete befanden. Damit zeigen die Maßnahmen Wirkung, doch die ASP wird den Spree-Neiße-Kreis langfristig beschäftigen und auch in Zukunft Anstrengungen erfordern. 

Der Landkreis weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Haltung von Hausschweinen weiterhin nur im Stall erlaubt ist. Entsprechend der derzeit gültigen Allgemeinverfügung sind die Genehmigungen zur Freilandhaltung weiterhin widerrufen und Auslaufhaltungen untersagt. Vorrangiges Ziel ist es, den Kontakt von Hausschweinen mit Wildschweinen zu verhindern. In Schweinehaltungen muss der Bestand so abschottet sein, dass jedweder Kontakt mit Wildschweinen unmöglich gemacht wird. Zudem haben Schweinehaltungen unter Beachtung der allgemeinen Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen sowie der Bestimmungen der Schweinehaltungshygieneverordnung zu erfolgen.


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
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