Pressemitteilung Nr. 242/01, 13.12.2001

Entscheidung für vietnamesische Familie in Spremberg

Im ausländerrechtlichen Verfahren der vietnamesischen Mutter und ihrer drei Kinder aus Spremberg, die sich seit knapp drei Wochen dem Schutz der Kirche anvertraut haben, hat Spree-Neiße-Landrat Dieter Friese (SPD) heute morgen eine neue Entscheidung getroffen: Friese erteilte der Vietnamesin und ihren Kindern eine Duldung, bis der Status des Ehemannes geklärt ist, für den es bisher keine Rückübernahmebestätigung von Vietnam gibt. Zeitgleich hat Friese die Ende November ausgeschriebene Fahndung für die Familie zurückgenommen, so dass Eltern und Kinder nunmehr in ihre Wohnung zurückkehren können. "Die rechtliche Situation", so begründete der Landrat seinen Entschluss, "ist unverändert - die Verantwortung für diese Entscheidung werde ich allein tragen." Wie Landrat Friese weiter bemerkte, werde er es "nicht länger akzeptieren und zulassen, dass in unserer christlich gestalteten Welt die Kirche die einzige Stätte sein soll, wo eine in Not gekommene Familie Unterschlupf findet." In einer Zeit, wo jedermann an eine frohe und friedliche Weihnacht denkt, wo man sich daran erinnert, dass vor 2000 Jahren in Bethlehem eine Familie von Tür zu Tür geschickt wurde auf der Suche nach einem Platz für die Geburt ihres Sohnes, wolle er den Druck der Verfolgung von dieser vietnamesischen Familie nehmen und ihr das Obdach zurückgeben. "Ich möchte den Christen sehen", so der Landrat abschließend, "der mir im vorliegenden Fall eine Weisung erteilt, die mich zwingen würde, meine ausgesprochene Duldung aufzuheben."


Jana Weber, Pressesprecherin des Landkreises Spree-Neiße
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