Pressemitteilung Nr. 191/02, 29.10.2002

Landkreis ist verärgert über Cottbuser Boykott

Zu einer ersten Beratung über ein mögliches Zusammengehen des Landkreises Spree-Neiße und der Stadt Cottbus hatte Landrat Dieter Friese Mitte Oktober die Fraktionsvorsitzenden der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung und des Kreistages, die Oberbürgermeisterin, die Beigeordneten und Dezernenten beider Gebietskörperschaften sowie die Landtagsabgeordneten eingeladen. Die Veranstaltung, die gestern auf „neutralem Boden“, in der Sparkasse Spree-Neiße in Cottbus, angesetzt war, sollte als erster Erfahrungsaustausch über mögliche Wege einer gemeinsamen Region dienen und Befindlichkeiten beider Seiten herausstellen. Als Gast war dazu auch der Verbandsdirektor a.D. des ehemaligen Kommunalverbandes Hannover eingeladen, der maßgeblich an der Bildung der Region Hannover im November 2001 beteiligt war und sich bereit erklärt hatte, über die Erfahrungen und Ergebnisse zu berichten. Als Moderator war der Einladung Prof. Cezanne von der Brandenburgischen Technischen Universität gefolgt. Allein die Cottbuser blieben der Veranstaltung fern. „Ich habe wenige Stunden vor der Beratung von Cottbus eine Absage erhalten, mit der lapidaren Begründung, man hätte andere wichtige Termine!“, so ein äußerst verärgerter Dieter Friese. Die Beratung konnte zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr verschoben werden, da der Gast aus Hannover bereits unterwegs war. Unverständnis über das Verhalten der Cottbuser auch bei Kreis-Dezernenten und Abgeordneten, die die Meinung des Landrates teilten, dass es bei dieser Beratung „schließlich nicht um die Gründung eines Kaninchenzüchtervereins gehe“. „Das ist ein Boykott, für den man kein Verständnis haben kann. Die Cottbuser – angefangen von der Oberbürgermeisterin, über ihre Dezernenten bis hin zu den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung - haben die ausgestreckte Hand und den guten Willen des Landkreises ein weiteres Mal mit Füßen getreten – und das wird man nicht so schnell vergessen können!“