Pressemitteilung Nr. 177/14, 27.08.2014

Qualitätssicherung Radfernwege in der Energieregion Lausitz

Investitionsaufwand von 9.870.867 € für die Modernisierungs- und Erhaltungsplanung sind aufzubringen

Mehr als 21 Millionen deutsche Urlauber nutzen während des Urlaubs das Fahrrad. 200 Radfernwege existieren in Deutschland. Davon verfügt Brandenburg über 18 touristische Radfernwege auf 6.800 Kilometer insgesamt. Die Landestourismuskonzeption 2011-2015 sieht vor, den Radtourismus als besondere Stärke Brandenburgs zu erhalten und auszubauen. Im Wettstreit der Rad-Reiseregionen nimmt daher die Qualität der Radfernwege eine immer wichtigere Stellung ein. Die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg vermarktet nur noch die, durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), zertifizierten Qualitätsrouten. Damit werden Standards gesetzt, an denen sich der Gast orientieren kann. Ein wichtiges Kriterium ist der „Zustand der Wege“. In der Radverkehrsanalyse Brandenburg haben 47,6 % der Befragten dieses Kriterium als besonders wichtig eingestuft.
 
Um die Qualitätsradrouten in der Energieregion Lausitz weiter zu halten, hat sich die „Arbeitsgruppe Radfernwege“ im Januar 2012 zusammen gefunden, um noch vor der nächsten Zertifizierung im Jahr 2015, optimal aufgestellt zu sein. „Der Radtourismus ist schon heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. In diesem Segment werden bereits 25 % des gesamttouristischen Umsatzes Brandenburgs erbracht. Im Jahr sind dies 850 Mio. EUR. Die Qualitätsverbesserung und Sicherung ist deshalb wesentliches Ziel.“, so Norman Müller, Geschäftsführer der Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH. „Die Qualität entscheidet, ob die touristischen Destinationen der Energieregion Lausitz und Brandenburgs sich als Radreiseregion weiter etablieren können. Die Radfernwege enden nicht an Kreisgrenzen. Dies zeigt schon, dass eine einheitliche Zustandserfassung, Pflege und Vermarktung gebraucht wird. Die Landräte der Energieregion Lausitz und der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus haben sich deshalb für einen systematischen Ansatz einer einheitlichen Zustandserfassung und -bewertung entschieden. Die Energieregion Lausitz hat mit diesem interkommunalen Ansatz in einer dringlichen Reihung den Modernisierungs- und Erhaltungsbedarf in der Radverkehrsinfrastruktur einheitlich als Basisinformationen für die Modernisierung und Erhaltungsmaßnahmen erarbeitet.“
 
Die Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH startete das Projekt Ende Juli 2013. Die Firma TÜV Rheinland-Schniering GmbH führte erstmalig mit dem Argus Agil II, einem Messsystem mit variabler Ausstattung von Kameras und Sensorensystemen, die einheitliche Zustandserfassung durch. Über 1.696 Kilometer wurden innerhalb von 33 Tagen befahren und digitalisiert.

 
Eine Zustandsauswertung der frei verlaufenden Radfernwege wurde außerhalb von Ortsdurchfahrten für die Bauweisen Asphalt, Beton und Pflaster durchgeführt, die ungebundenen Flächen wurden nicht ausgewertet.
 
Alle fünf Meter hat das Fahrzeug mit der Front- und Rückkamera ein Bilderpaar erstellt. Um den Erfassungsdaten und Bildern einen genauen Standort zu zuordnen, erstellte die Firma Heller Ingenieurgesellschaft mbH aus den aufgezeichneten GPS-Koordinaten und den übergebenen Knotenpunkten ein digitales Netz. Jeder einzelner Meter von insgesamt 916 relevanten Kilometern wurde betrachtet und anhand bestimmter Indikatoren – Risse, Flickstellen, Ablösung, Versatz/Stufe, Ausbruch, Senkung, Hebung – einer Ja/Nein-Codierung unterzogen. Es wurden vier Zustandsklassen definiert, die im Kartenmaterial des interaktiven Online-Auskunftssystems, OnKo2, farblich sichtbar werden.   Die Bilddaten mit den Endergebnissen aus der Zustandsbewertung können über OnKo2 abgerufen und in die vorhandenen Geoinformationssysteme der Verwaltungen eingepflegt werden.
 

 
Im Ergebnis wird deutlich, dass 113 Kilometer einer dringlichen Modernisierung mit einem Investitionsaufwand von insgesamt 9.870.867 Euro in der Energieregion Lausitz bedürfen.
 
„Dem Land Brandenburg liefern wir mit dem Projektabschluss die nötige Transparenz zu dem Zustand der vorhandenen Radfernwege in der Energieregion Lausitz.“, sagt Norman Müller. „Die Energieregion Lausitz benötigt finanzielle Unterstützung für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur. Hinsichtlich der großen Bedeutung des Radtourismus für das Land Brandenburg ist dies gut investiertes Geld, da es direkte Effekte in der Erhöhung der Wertschöpfung mit sich bringt. Die neue GRW-Richtlinie sollte dies berücksichtigen. Ich hoffe, dies ist innerhalb der Koalitionsverhandlung ein entscheidendes Thema.“, führt Norman Müller weiter aus.  
 
Für weitere Fragen zum Thema steht Ihnen unsere Mitarbeiterin im Marketing gern zur Verfügung:
 
Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH
Jeannine Schadel                                                                                
Am Turm 14
03046 Cottbus
Telefon:          +49 (0) 355 – 288 90 404
Fax:                +49 (0) 355 – 288 90 405
E-Mail:           schadel@energieregion-lausitz.de
 
Die Energieregion Lausitz ist eine Kooperationsgemeinschaft der Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und der kreisfreien Stadt Cottbus. Aufgabe ist es, Ideen zu entwickeln und in gemeinsamen Projekten umzusetzen. Damit soll die Wahrnehmbarkeit der Energieregion Lausitz als Investitionsstandort erhöht, das Image als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Bildungsregion ausgebaut und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes verbessert werden. Die Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH mit Sitz in Cottbus ist die Geschäftsstelle der Energieregion Lausitz.
 
Nähere Informationen erhalten Sie unter www.energieregion-lausitz.de.
 


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