Pressemitteilung Nr. 243/14, 11.11.2014

Kulturlandschaft und bäuerliches Handwerk in Sagen der Niederlausitz

Ausstellung zur Spurensuche im Forster Kreishaus

Ältere Frauen und Männer kennen die alten Gewerke aus eigener Erfahrung. Besonders im Herbst und Winter, nachdem die Ernte eingebracht wurde, widmeten sich die Bauern den Reparaturen ihrer Arbeitsgeräte und verbrachten mehr Zeit miteinander. Beim Spinnen oder Fischernetze knüpfen haben sie sich Geschichten erdacht und erzählt, die sie an die nächste Generation weitergaben. Dabei sind verschiedene Sagen und Geschichten entstanden. So war die Gestalt des Wassermanns beliebt bei den Fischern. Wer mehr in Haus und Hof zu tun hatte, suchte sich die Helfer bei den Lutkis und dem Drachen.
 
Im Rahmen der Lokalen Aktionspläne Landkreis Spree-Neiße und Cottbus beschäftigten sich in einem dreijährigen Projekt Schüler, Erwachsene aller Generationen, Vereine und Museen mit der Wiederentdeckung dieser Sagen und alten Gewerke der Niederlausitz. Die Bannerausstellung „Kulturlandschaft und bäuerliches Handwerk in Sagen der Niederlausitz“ fasst das Wissen über das Leben, die Landkultur und die Arbeitsweisen aus unserer Region zusammen und präsentiert seinen Besucherinnen und Besuchern das Sorbische/Wendische auf eine neue Weise. So können wir auf diesen Geschichts- und Wissensbestand zurückgreifen, um ihn für die regionale Identität wieder lebendig zu machen und als ein prägendes Element zu stärken.
 
Die Ausstellung kann vom 17. November 2014 bis 05. Januar 2015 wochentags zwischen 7 und 19 Uhr im Forster Kreishaus (Heinrich-Heine-Straße 1) besichtigt werden.
 
Das Thema Sagen – Sprache, Landschaft und soziale Umwelt ist weiterhin aktuell. Mit dem Herausfinden über das in den Sagen enthaltene Wissen wird hierzu eine neue Sichtweise gegeben. Die Geschichten älterer Frauen und Männer beleben aufs Neue die wendische Sprache, verschiedene soziale, historische und wirtschaftliche Aspekte. Das Erzählen als ein Teil der Sozialisation der Menschen bringt die Generationen wieder näher zusammen. Damit werden das Selbstbewusstsein und die lokale Identität gestärkt. Im Rahmen des Projektes ist daher zusätzlich eine Begleitbroschüre entstanden, die das Thema der Sagen und des Erzählens aus dem wissenschaftlichen Standpunkt beleuchtet.
 
 
Marja Elikowska-Winklerowa
Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur, Cottbus
Šula za dolnoserbsku rěc a kulturu, Chóśebuz
 


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
Seite zurück