Pressemitteilung Nr. 257/14, 27.11.2014
Aufnahme ausländischer Flüchtlinge im Landkreis Spree-Neiße
Arbeitsberatung mit den Amtsdirektoren und Bürgermeistern
Laut Informationen des Bundesamtes hat sich die Zahl der Asyl-Erstanträge im Vergleich zum Vorjahreswert um 59,4 Prozent erhöht. Voraussichtlich sind im Jahr 2014 bundesweit 175.000 Flüchtlinge zu erwarten.
Damit steigt auch die Anzahl der Personen, für deren Unterbringung und Leistungsgewährung der Landkreis Spree-Neiße verantwortlich ist. Dabei sind sowohl geeignete Unterbringungsmöglichkeiten zu prüfen, aber auch Handlungsoptionen in Bezug auf eine gelingende Integration zu erörtern.
Aus diesem Grund fand am 24.11.2014 eine gemeinsame Arbeitsberatung mit dem Landrat Harald Altekrüger und den Amtsdirektoren und Bürgermeistern des Landkreises Spree-Neiße statt.
Der Landrat informierte über die aktuelle Unterbringungssituation und teilte mit, dass im Oktober 353 Asylbewerber im Landkreis Spree-Neiße leben. Davon sind 233 Personen in den Übergangseinrichtungen in Forst und weitere 120 Personen in insgesamt 49 Wohnungen in Forst, Guben, Spremberg, Kolkwitz und Drebkau untergebracht. Die Flüchtlinge kommen aus unterschiedlichen Nationen, wobei den größten Anteil die Russische Föderation, Afghanistan und Syrer stellen. Bis zum Jahresende 2014 hat der Landkreis weitere 100 Asylbewerber und bis zum 30.06.2015 voraussichtlich nochmals 200 Personen aufzunehmen.
Welcher Handlungsbedarf ergibt sich daraus?
Mit der Aufnahme von ca. 300 weiteren Personen bis zum 30.06.2015 wurde nun ein Verteilerschlüssel entwickelt, dessen Grundlage sich aus der Gesamteinwohnerzahl des Kreises bezogen auf den Anteil in der Gebietskörperschaft, ergibt. Damit wären in der Stadt Spremberg 67 Personen, in Guben 53 Personen, im Amt Döbern-Land 36 Personen, im Amt Peitz 33 Personen, in der Gemeinde Kolkwitz 28 Personen, im Amt Burg 28 Personen, in der Stadt Drebkau 17 Personen, in der Gemeinde Neuhausen/Spree 15 Personen, in der Gemeinde Schenkendöbern 11 Personen und in der Stadt Welzow 11 Personen bis zur Jahresmitte 2015 aufzunehmen. Da in der Stadt Forst (Lausitz) bereits über 300 Asylbewerber leben, erfolgen keine weiteren Zuweisungen.
Für das 2. Halbjahr 2015 wird mit weiteren 200 Asylbewerbern gerechnet. Die Verteilung erfolgt analog des vorgenannten Schlüssels.
Der Landkreis Spree-Neiße hält weiterhin daran fest, eine zeitnahe Unterbringung in Wohnungen, insbesondere für Familien zu gewährleisten. Daher werden in den kommenden Wochen gemeinsame Besichtigungstermine in der jeweiligen Kommune zur Erörterung der Unterbringung und Abstimmung geeigneter Objekte/ Wohnungen vereinbart und Unterkünfte festgelegt.
Handlungsbedarf zeigt sich aber auch in der sozialen Betreuung der Asylbewerber. Mit der zunehmenden Aufnahme erhöht sich auch der Betreuungsaufwand, sodass für den Bereich Guben und Umland, Forst und Umland, Cottbus-Land sowie für Spremberg und Umland jeweils 1 Mitarbeiter für die soziale Beratung und Betreuung zur Verfügung stehen wird.
Um die Leistungsgewährung zu sichern erfolgt auch innerhalb der Verwaltung eine personelle Aufstockung. Darüber hinaus ist geplant, dass die Leistungsgewährung Vor – Ort erfolgt. Gleichzeitig werden die Sozialarbeiter des Fachbereiches Soziales der Kreisverwaltung regelmäßig Vor-Ort-Termine gewährleisten. Weitere Unterstützungsleistungen wie z. B. die Vermittlung in Sprachkurse werden ebenfalls sichergestellt.
Die Durchführung von Fortbildungen zur Ausbildung und Vertiefung interkultureller Kompetenzen wird ebenso ein fester Bestandteil wie der regelmäßige Austausch mit den Ämtern und Gemeinden, den Vor-Ort-Tätigen Vereinen, Verbänden und weiteren Beteiligten.
Pressestelle Landkreis Spree-Neiße