Küster- und Schulhaus
Beschreibung
Gemarkung Burg, Flur 19, Flurstück 118Das Mitte der 1830er Jahre errichtete Küster- und Schulhaus Ringchaussee 83, ehemals Burg-Dorf 210, war Teil einer Hofanlage östlich der Neuen Spree, unweit des Ortsausganges Richtung Burg-Kolone. Die ehemals zugehörigen Wirtschafts- und Nebengebäude wurden in der Vergangenheit abgebrochen. Nach längerer Nutzung als Ferienhaus steht das ehemalige Küster- und Schulhaus heute leer.
1835 annähernd in Nordwest-Südost-Richtung aufgeführter, punktuell auf Findlingen ruhender Blockbau mit Lehmverfugung. Das Haus mit etwa 13,60 m Breite und 6,70 m Gebäudetiefe. Der zentral zur Neuen Spree hin angeordnete Haupteingang mit Holztür von zwei achtfeldrigen Zwillingsfenstern flankiert. Bis in die 1970er Jahre über dem Türsturz eine Inschrift „Aufgerichtet von Zimmermeister Martin Meschk im Juli (?)“. Auf der nördlichen Schmalseite ein großes hochrechteckiges und ein kleineres querrechteckiges Fenster ausgebildet. Die südliche Schmalseite durch ein vierfeldriges Zwillingsfenster mit Fensterläden belichtet. Auf der Ostseite wiederum zentral der Nebeneingang. Zu beiden Seiten jeweils ein hochrechteckiges Fenster. Das steile Satteldach, ursprünglich mit einer Reetdeckung, seit den 1970er Jahren mit Wellasbestplatten gedeckt. Die Giebelfelder in unterschiedlichem Umfang fischgrätenartig verbrettert.
Die damals selbstständigen Gemeinden Burg-Dorf, Burg-Kolonie und Burg-Kauper fassten am 6. Juli 1835 den Beschluss, „im Dorfe Burg gemeinschaftlich das Küster- und Schulhaus nebst den dazu erforderlichen Nebengebäuden zu bauen“. „Aufgerichtet von Zimmermeister Martin Meschk im Juli (1835)“ – so ehemals eine Inschrift über dem Türsturz des Hauseingangs auf der Südwestseite – konnte der ursprünglich reetgedeckte Blockbau nach Tagebuchaufzeichnungen des ersten Lehrers bereits am 26. Oktober 1835 als zweite Schule des Dorfes eingeweiht werden. Vermutlich in den 1870er Jahren stellte die Gemeinde die Unterrichtsnutzung wieder ein, um 1880 entstand ein Schulneubau in der Wendenkönigstraße. Heute präsentiert sich das einstige Küster- und Schulhaus an der Neuen Spree mit den bescheidenen Abmessungen von ca. 13,60 m x 6,70 m und mit seiner Raumstruktur als „klassisches“ Doppelstubenhaus (BLDAM).