Stadtpfarrkirche
Beschreibung
Flur 9, Flurstück 255
Grundsteinlegung im Oktober 1854, Kirchweihe im Mai 1860. Die Kirche entstand nach einem 1844 mit der ersten Lieferung des als Hilfsmittel für Staatsbaubeamte gedachten Musterbuchs "Entwürfe zu Kirchen, Pfarr- und Schul-Häusern" publizierten Entwurf von Friedrich August Stiüler. 1978/79 Umgestaltung des Innenraumes und Restaurierung des Äußeren.
Dreischiffige Hallenkirche auf breitem rechteckigem Grundriss, mit eingestelltem quadratischem Westturm. Auf der Ostseite halbrunde Apsis, flankiert von niedrigeren quadratischen Anbauten mit kleinen Nebenapsiden. Jedes Schiff mit eigenem Satteldach, das Dach des breiteren Mittelschiffs etwas höher als die Dächer der Seitenschiffe. Alle Fassaden in rotem Backstein, über niedrigem, leicht vortretendem Feldsteinsockel, die obere Wandzone mit gelber Bänderung. Die Längsseiten durch Lisenen in sechs Achsen gegliedert. In jeder Achse in der unteren Wandzone ein doppeltes Rundbogenfenster, oberhalb eines umlaufenden Sohlbankgesimses mit doppeltem Zahnfries hohe gestaffelte Dreifenstergruppe. Das Traufgesims, das am Ortgang der Giebel fortgeführt wird, mehrfach abgestuft mit Wulst und Stufen, auf gemauerten Konsolen. An der Westseite der hohe Turm, der nur leicht aus der Fassadenebene hervortritt. Der Turm ist mit Ecklisenen, Gesimsen und dem Wechsel roter und gelber Backsteinlagen ähnlich gegliedert wie das Kirchenschiff; der Anteil gelber Stein nimmt nach oben hin kontinuierlich zu, bis in den allseitigen Giebelfeldern schließlich nur noch gelbe Steine auftauchen. In der Mitte das tief eingeschnittene, mehrfach abgestufte Eingangsportal mit zweiflügliger Holztür mit Oberlicht, mit rahmenden Pilastern und von einem Dreiecksgiebel bekrönt. An den Seitenschiffen jeweils ein Nebenportal, nur geringfügig kleiner als das Hauptportal, aber ohne Auszeichnung durch Pilaster und Verdachung. Über den Portalen der Seitenschiffe gestaffelte Dreifenstergruppe wie an den Längsseiten. Am Turm im ersten Geschoss ein kleines, darüber ein etwas größeres Fenster, die Uhr und darüber, über einem umlaufenden, auch um die Ecklisenen verkröpften Sohlbankgesims, drei gestaffelte Schallöffnungen. Über den Dreiecksgiebeln achteckige schiefergedeckte Haube mit hoher Laterne, darüber Spitzhelm mit Knauf und Kreuz. An der Ostseite große halbrunde Apsis, diese mit rot-gelber Bänderung auch im unteren Wandbereich. Das umlaufende Gesims auch um die Apsis herumgeführt und im oberen Wandbereich durch ein zweites, gleichartiges Gesims ergänzt. Die Apsis durch Lisenen in enger Folge auch vertikal stark gegliedert und damit gegenüber den anderen Bauteilen besonders ausgezeichnet. Unter dem Abschlussgesims Rundblenden. Die gesamte Ostseite ist fensterlos.
Das Innere 1978/79 fast vollständig erneuert. An Stelle der ursprünglichen hölzernen Stützen mit Arkaden jetzt schlichte viereckige Stahlstützen, dazwischen dreiseitige Empore. Der Raum unter der Empore an allen Seiten durch Stahl-Glas-Wände als Gemeinde- und Büroräume abgetrennt. Auf den Emporen eine ebene Fläche für vielfältige Nutzungen. Auf der Westempore die Orgel, ein kleines Fernwerk auf der südlichen Empore in der Nähe des Altars. Flache, schmale Holzleisten angedeutet. Fußboden aus grauen Kunststeinplatten, der Altarraum gegenüber dem Kirchenschiff um drei Stufen erhöht. Die rundbogige Apsisöffnung durch einen profolierten Bogen und Pilaster gerahmt. Die den Turmbereich - in der westlichen Fensterachse - vom Kirchenraum trennende Wand ebenfalls mit Rundbogenöffnungen sowie durch ein profiliertes Gesims auf Höhe des Bogenansatzes der Öffnungen in den Seitenschiffen gegliedert. Ansonsten alle Wände glatt verputzt ohne jede Gliederung, mit hellem Anstrich. (BLDAM)