Landsitz mit altem und neuem Wohnhaus, Wasserturm, Familienbegräbnis und drei Bronzeplastiken
Beschreibung
Gemarkung Atterwasch, Flur 3, Flurstücke 41/1, 46, 49, 50, 51, 52, 53, 54
Historisch gewachsener Komplex am Westufer des Deulowitzer Sees südostlich von Atterwasch. 1902 zunächst ein Fachwerkbau, 1904 massiver Anbau, 1906 Wasser- und Aussichtsturm. Anlegen der Grabstätte am westlichen Rand des Areals in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. 1935/36 Errichtung eines Klinkerbaus, hier Unterbringung von Kindern bombengeschädigter Familien während des Zweiten Weltkrieges, nach dem Krieg Ausflugsgaststätte, ab 1949 Übernahme des Anwesens durch die SED und Betrieb als Erholungs- und Schulungsheim. Umfangreiche Instandsetzungen und Modernisierungen 1989/90, 1990-2008 Nutzung als „Waldhotel Seehof“.
Altes Wohnhaus: eingeschossiger Bau im Nordosten des Grundstücks, Gebäudeecken zur Seeseite geböscht, das Dachgeschoss an den Schmalseiten und im Mittelrisalit fachwerksichtig. Betonung der zentralen Achse durch Mittelrisalit mit leicht geschwungenem Giebel, vorkragendem Giebelfeld und bekrönendem „W“ für Wilke (Gubener Hutfabrikantenfamilie) sowie durch einen Schornstein mit hoher blechverkleideter Haube. Das weit überstehende Satteldach an den Schmalseiten abgewalmt und mit verziertem Freigespärre. Seitlich des Mittelrisalits Treppe zum Dachgeschoss angeordnet. An nordwestlicher Seite kleiner rechteckiger Anbau unter Mansarddach. Sämtliche Fenster erneuert.
Neues Wohnhaus: Südöstlich des alten Wohnhauses, Mitte der 1930er Jahre errichtet, funktional-sachlicher Klinkerbau über vieleckigem Grundriss und mit belebter Dachlandschaft. Zweigeschossiges würfelförmiges Haupthaus mit großen Fenstern, Balkonanlage, südlicher Veranda und Terrasse, das seeseitige Mansarddach auf der Nord- und Ostseite mit jeweils zwei Dachhäuschen. Westlich anschließend eingeschossiger Wirtschaftsteil mit weit heruntergezogenem Dach, Dachhechten und Krüppelwalm. Südlich ebenfalls Krüppelwalmdach und eingeschossiger Küchenbereich mit Flachdach, in den 1980er Jahren weiterer eingeschossiger Anbau angefügt. Im Innern des Haupthauses großer salonartig gestalteter Raum mit Parkettfußboden, holzgetäfelten Wänden und Kamin.
Wasserturm: etwa 20 m hoch, nach oben verjüngend in Ziegelbauweise. Ziegelschaft auf einem leicht auskragendem, ca. 3 m hohen verputzten Mauerwerkssockel aufgesetzt, darin die Technik, separater Eingang zum Technikraum, Funktionsraum mit großem südlichem Portalfenster. Turmschaft durch eine mit Eisenträgern verstärkte Betondecke abgeschlossen, auf die zurückgesetzt als Fachwerkkonstruktion der Behälterraum aufgesetzt, dieser von einem auskragenden, hölzernen, teilweise asymmetrisch vertikal verbretterten „Wehrgang“ umschlossen. Der Behälterraum mit einem Zeltdach abgeschlossen. Wasserbehälter ist ein mit genieteten Stahlblechen ausgekleideter Holzkasten mit isolierten Rohren. Dachraum über dem Wasserbehälter mit umlaufendem Fensterband. Turmzugang über eine an zwei Seiten umlaufende Granittreppe mit hoher Mauerwerksbrüstung, hölzerne Innentreppe an den Turmwänden bis zum „Wehrgang“, von dort Zugang zum Behälterraum.
Familienbegräbnis: an der nordwestlichen Grundstücksgrenze eine Gruft mit angrenzender kleiner Treppenanlage, darüber altarartig schlichter querrechteckiger Grabstein mit Familiennamen Wilke, einige Meter östlich davon jenseits des Weges eine Steinbank (BLDAM).