Pfarr- und Konfirmandenhaus
Beschreibung
Gemarkung: Forst, Flur: 16, Flurstück: 130
Die Blumenstraße verläuft nördlich und parallel zur als Hauptverkehrsstraße fungierenden Cottbuser Straße. Noch Mitte des 19. Jh. war die Blumenstraße als „Neue Straße“ lediglich kurze Stichstraße bis zur heutigen Nr. 6, weiter westlich erstreckte sich Ackerland. Heute verbindet sie die Bahnhofstraße mit der Frankfurter Straße. Der spätestens 1885 verwendete Straßenname entstand wahrscheinlich wegen der angrenzenden Gärten. Die beidseitige Bebauung stammt aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jh. Im westlichen Teil wurden meist viergeschossige Mietwohnhäuser, teilweise mit Durchfahrt, weiter östlich zweigeschossige Bauten errichtet. Das Pfarr- und Konfirmandenhaus wurde südlich des damaligen Friedhofes I, heute Stadtpark, auf der Nordseite der Blumenstraße 1908/09 von Maurermeister Bodo Hammer für die Forster Stadtkirchengemeinde errichtet. Das Gebäude mit seinen zahlreichen Räumen wird heute u.a. vom Bildungsträger DEB „Deutsches Erwachsenen-Bildungswerk in Brandenburg e.V.“ genutzt.
Dreigeschossiger Putzbau über annähernd U-förmigem Grundriss mit Mansarddach. Der dreiteilige Baukörper mit den spiegelbildlich ausgebildeten Seitenflügeln (östlich A, westlich C) und dem zurückgesetzten Mitteltrakt (B) einen rechteckigen, gepflasterten Hof umschließend. Das mit kräftigem Gurtgesims abgeschlossene Erdgeschoss mit horizontaler Putznutzung. Die Seitenflügel straßenseitig mit Drillingsfenster in der äußeren Achse, im Seitenflügel C eine Durchfahrt. Achsen der Obergeschosse durch rustizierte Lisenen gegliedert, diese auch die Gebäudeecken betonend. Hofseitig separate Eingänge mit jeweils zwei vorgelagerten Stufen und hohen Treppenhausfenstern. Der das Treppenhaus beherbergende Trakt B mit übergiebeltem Mittelrisalit. Haupteingang in vorkragendem Portal, dieses mit Kinderköpfen, Schlussstein und Vasen verziert sowie von einem großen Steinkreuz gekrönt. Über dem Portal Drillingsfenster, der gesprengte Dreiecksgiebel mit dem Bibersteinschen Wappen und Girlande geschmückt. Darüber dreigeteiltes Rundfenster mit Schlussstein und Zwerchhaus mit verkröpften Dreiecksgiebeln. Zu beiden Seiten des Mittelristalits je ein Zugang (Holztür mit Glasfenster, darunter erhabenes christliches Kreuz), darüber ein Halbrundfenster mit Schlussstein und ein hochrechteckiges Fenster mit gerader Fensterverdachung. Im Innern zahlreiche bauzeitliche Details (Terrazzofußboden, z.T. zweiflüglige Holztüren mit Kassetten- oder Rhombenmuster) erhalten und die ursprüngliche Raumstruktur weitgehend ablesbar (BLDAM).