Bahnhof
Beschreibung
Gemarkung: Grießen, Flur: 2, Flurstück: 492
Grießen liegt 12 km nordwestlich der Stadt Forst (Lausitz) und 15 km südwestlich von Guben. Die Lage auf einer eiszeitlichen Endmoräne, die sich etwa 30 bis 40 m gegenüber dem üblichen Territorium abhebt, und die östlich steil abfallende, von Schluchten durchzogene Geländestruktur zwischen Ortslage und Neiße machen Grießen landschaftlich reizvoll. Im Zusammenhang mit der Anlage des Zulaufkanals für das Wasserwerk (Bahnhofstraße 56) Ende der 1920er Jahre entstand die Neißeinsel. Nordwestlich erstreckt sich die Grießener Heide. Südwestlich der Ortslage befindet sich der Tagebau Jänschwalde. Sein Voranschreiten hatte 2004 zur Folge, dass die Verbindungsstraße von Peitz über Horno nach Grießen geschlossen werden musste. Durch Grießen führt als Dorfstraße die Bundesstraße 112, welche Forst (Lausitz) und Guben verbindet. Die Bahnhofstraße zweigt in Höhe der Kirsche in südöstlicher Richtung von der Dorfstraße ab und nimmt einen S-förmigen Verlauf. Der ehemalige Bahnhof auf der Ostseite der Bahnhofstraße wird heute als Wohnhaus genutzt. Das umliegende Areal mit Nebengebäuden ist überformt und daher nicht denkmalrelevant.
Der Grießener Bahnhof wurde vermutlich 1903/04 als mehrgliedriger Ziegelbau zwischen Zulaufkanal zum Wasserkraftwerk und der als Zufahrtsstraße fungierenden Bahnhofstraße errichtet. Südlich zweigeschossiges Empfangsgebäude mit Wohnung: traufständiger Teil von zwei Achsen mit südlichem Krüppelwalmdach, darin Leergespärre. Hier die beiden bauzeitlichen Fenster zur Belichtung des ausgebauten Dachgeschosses in jüngerer Zeit zu einem vereinigt. Unter dem Fenster großes querrechteckiges Putzfeld. Nördlich angrenzend ebenfalls zweigeschossiger, rechtwinklig angeordneter Teil, risalitartig leicht vorkragend und mit Satteldach. Das weit überstehende Dach mit Hängewerk, in den Giebeldreieicken halbrunde Putzfelder mit gekuppelten, ziegelgerahmten Fenstern. Die Fassade mit segmentbogigen Fenstern. durch Gesimse und dunklere Ziegel (Ziegelbänder, Rautenmuster) horizontal gegliedert und belebt. Auf der Westseite Eingang mit drei vorgelagerten Granitstufen, im Obergeschoss ein, auf der Ostseite zwei Fenster. Hier auch im traufständigen (gleisseitigen) Teil Zugang. In nördlicher Verlängerung des Empfangsgebäudes ein schmaler und niedriger Verbindungsbau zum Güterboden. Beide in Ziegelfachwerk, mit Dachpappe gedecktem Satteldach und weitem Dachüberstand; der Güterboden jedoch breiter und höher. Ursprünglich zwei große vierfeldrige Fenster, diese straßenseitig jetzt zugemauert. Auf der nördlichen Schmalseite großes zweiflügliges Schiebetor und Laderampe mit Granitpflasterung und seitlichem Ziegelmauerwerk. Der Verbindungsbau ehemals zu Lagerzwecken für Leuchten, Petroleum usw. genutzt. Über dem Schiebetor, auf der südlichen Schmalseite und ehemals gleisseitig Schriftzug mit Ortsangabe. Das Bahnhofsgrundstück unlängst mit einem Maschendrahtzaun eingefriedet, der das Erscheinungsbild des einstigen Bahnhofs allerdings beeinträchtigt (BLDAM)