Stallspeicher


Beschreibung

Gemarkung Pinnow, Flur 2, Flurstück 107

Der Ort Pinnow liegt in waldreicher Umgebung im Guben-Lieberoser Höhenland 12 km westlich der Stadt Guben. Nordwestlich erstreckt sich das Naturschutzgebiet Naturpark Schlaubetal, etwa 1 km südlich der Pinnower See. Durch den Ort führt die Bundesstraße 320, hier Lieberoser Straße genannt, welche Guben und die westlich gelegene Kleinstadt Lieberose verbindet. Seit der Gemeindegebietsreform 2003 ist Pinnow, bis dahin der Gemeinde Pinnow-Heideland zugehörig, ein Ortsteil der Großgemeinde Schenkendöbern. Die erste Erwähnung des Ortes datiert auf den 14.2.1318. Eine pynnowische Heyde wird am 4.5.1504 genannt. Der Überlieferung nach soll die erste Ansiedlung am Pinnower See im Umfeld der Försterei Eichhorst erfolgt sein.
Die Straße Dorfmitte zweigt nördlich von der Lieberoser Straße ab und verläuft 19 Hausnummern umfassend bis zur Kreuzung Groß Drewitzer Weg/Reicherskreuzer Weg/Sprockelberg. Das Gehöft Dorfmitte 11 liegt in unmittelbarer Nähe des Dorfangers mit der Dorfkirche und dem ehemaligen Friedhof.
Der Stallspeicher inschriftlich 1887 als Teil eines Dreiseithofs errichtet. Zweigeschossiger giebelständiger Bau von 22 m Länge und 8 m Breite. Die östliche Schmalseite aus quaderförmigen, horizontal geschichteten Feldsteinen, die südliche Längsseite mit unregelmäßig vermauerten Feldsteinen unterschiedlicher Größe und Farbe. Ziegelsichtig wie bei der Dorfmitte 9 die Gebäudeecken, ein Deutsches Band als Gurtgesims, das Zahnschnittband unterhalb des Traufgesimses und das straßenseitige Giebelfeld. Im Unterschied zur Nr. 9 auf der Schmalseite zwei flachbogige, ziegelgerahmte Fenster im Feldsteinmauerwerk. Im Giebelfeld zwei wabenförmige Felder mit Luftlöchern, darüber zwei Lüftungsschlitze in Kreuzform. Die mittlere Wandvorlage mit kleinem Aufsatz und Zeltdach bekrönt. Auf der südlichen Traufseite im Obergeschoss rhythmisch angeordnete, hochrechteckige Lüftungsschlitze mit Ziegelrahmung. Die dem Hof zugewandte Nordseite ähnlich der Dorfmitte 6 vollständig ziegelsichtig, hier allerdings auch das korbbogige zweiflüglige Tor erhalten. Neben kleinen rechteckigen Fenstern die Stalltüren und im Obergeschoss zwei Speicherluken flach bogig, letztere mit Rollschicht aus dunkleren Ziegeln betont. Im rhythmischen Wechsel paarweise Lüftungsschlitze in Kreuzform angeordnet. In einem runden Blendfenster die Jahreszahl 1887. Die Dachdeckung als Kronendach aus Mitte der 1980er umgedeckten Biberschwanzziegeln. Das Innere des Stallspeichers in traditioneller Weise gegliedert: Der straßenseitige östliche Teil ursprünglich als Pferdestall, der hofseitige Teil als Schweinestall genutzt. Die Decke über der Stallung mit preußischen Kappen, im Dachbereich Speicherfunktion in Form eines Futter- bzw. Heubodens mit doppelt stehendem Stuhl (BLDAM).

Lage

03172 Schenkendöbern OT Pinnow
Seite zurück