Wohnhaus


Beschreibung

Gemarkung Forst, Flur: 13, Flurstück: 270/4

Die Gubener Straße verläuft vom Abzweig Gymnasialstraße/Parkstraße als nördliche Verlängerung des Lindenplatzes und des Pestalozziplatzes Richtung Sacro. Vor 1875 gehörte sie nicht zum Forster Stadtgebiet, sondern war die Alt-Forster Dorfstraße. Bereits auf Plänen des damals selbstständigen Dorfes Alt-Forst von 1800 und 1833 ist sie als historische Wegeführung mit Hauptverkehrsfunktion und zentral angeordnetem Kirchhof dargestellt. Nach der 1875 erfolgten Eingemeindung von Alt-Forst in die Stadt wurde die Gubener Straße vereinzelt mit mehrgeschossigen Mietwohnhäusern und Fabrikanlagen, 1888 mit dem Schlachthof und nach Auflassung des Kirchhofs 1910/11 mit dem „Volks-Brausebad II“ bebaut. Im Adressbuch der Stadt 1935 sind 150 Häuser verzeichnet. Infolge der Produktionseinstellung und des Abbruchs verschiedener Fabrik- und Wohnbauten nach 1990 sind beiderseits der Straße, die Richtung Ortsausgang am ehemaligen Schlachthof und am Hauptfriedhof vorbeiführt, einige Brachen und Freiflächen entstanden.
Das Wohnhaus mit Baukonsens vom 25. August 1888 von Maurermeister Bodo Hammer für den Kaufmann Otto Mewes errichtet. Das Grundstück vormals im Besitz des Gärtners Heinrich Pauligk, um 1900 Eigentümer der Hotelbesitzer Fritz Mewes. Im Mai 1912 der Buckskin-Tuchfabrikant Willibald Senftleben als Besitzer genannt.
Eingeschossiger Bau mit ausgebautem Krüppelwalmdach. Verputzter Sockelbereich mit segmentbogigen Kellerfenstern. Darüber gelbe Ziegelfassade, durch Gurt- und Sohlbankgesimse gegliedert sowie durch horizontale Putzbänder und Stuckdekor belebt. Straßenseitig zweigeschossiger Mittelrisalit mit flachem Walmdach. Im Erdgeschoss zwei Fenster mit stuckierten Fensterspiegeln und gerader Verdachung, im Obergeschoss Drillingsfenster. Die den Mittelrisalit flankierenden Fenster mit Dreiecksgiebel. An der südlichen Schmalseite Veranda mit zweiflügliger Holztür und vorgelagerter Freitreppe. Die Veranda 1974 durch Einbau von Glasbausteinen verändert. Hofseitig repräsentativer, zum Foyer führender Eingang. Stuckgerahmte zweiflüglige Holztür mit Oberlicht, über dem Gebälk großes Fenster. Die nördlich des Eingangs angeordnete Terrasse jüngeren Datums und nicht denkmalrelevant. Die Schmalseiten des Gebäudes mit Holzverzierungen im Dachbereich, der bauzeitliche Dachreiter verloren. Die ursprüngliche Dachdeckung aus Schiefer durch moderne Materialien ersetzt. Im Innern die ursprüngliche Raumstruktur, u. a. mit Wohnzimmer und benachbartem Salon im Hochparterre, ablesbar. Erwähnenswert eine Stuckdecke, ein farbiges Bleiglasfenster und die in den Dachbereich führende Treppe (BLDAM).

Lage

03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
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