Wohnhaus mit Einfriedung


Beschreibung

Gemarkung Forst, Flur: 16, Flurstück: 250/6

Die Hochstraße verläuft südlich des Pestalozziplatzes und stellt die Verbindung zwischen Frankfurter Straße und Gubener Straße her. Eine auf Alt-Forster Gebiet gelegene „Hohe Straße“ wird 1836 genannt, hoch wohl deshalb, weil sie am hohen Ufer des Lohmühlgrabens ihren Anfang nahm. Die an den alten Pferdegarten grenzende Straße wird Anfang der 1890er Jahre als Hochstraße bezeichnet. Sie ist ausschließlich auf der Südseite bebaut, der nordwestliche Teil wird von der Einfriedung des „Georgianums“ bestimmt.
Bauherr und Ausführender zugleich Maurer- und Zimmermeister Johann Christian Berger, dem am 1.4.1896 die Baugenehmigung für eine Gruppe von drei Häusern westlich des Feuerwehrgerätehauses erteilt wurde. Die Rohbauabnahme erfolgt im Juli und August 1896. Laut Adressbuch von 1907 befand sich die Nr. 3 im Besitz des Tuchfabrikanten Clemens Siedschlag. Eigentümer der Nr. 4 war zu diesem Zeitpunkt der Rechtsanwalt und Notar Siegfried Zuckermann, die Nr. 5 gehörte dem Arzt Dr. Victor Ulrich, dessen Grabstätte sich auf dem Hauptfriedhof befindet.
Drei annähernd baugleiche, zweigeschossige Putzbauten von je fünf Achsen. Eine Zeichnung vom 24.2.1896 vermittelt noch eine Ansicht der Fassade mit geschlossener Bauflucht ohne vorspringende Bauteile, dafür mit vielfach gekoppelten Fenstern. Dieser Entwurf kam jedoch so nicht zur Ausführung. Die äußeren Achsen durch den Eingang mit vorgelagerter Treppe und einen rechteckigen Standerker (Nr. 3 zweigeschossig, Nr. 4 und 5 mit Austritt) betont. Nr. 5 mit westlich angeordnetem Eingang und bauzeitlich zweiflügliger Haustür mit Oberlicht. Der ehemalige Zugang zum östlichen Erker vermauert. Die Fenster im Obergeschoss das Erscheinungsbild beeinträchtigend erneuert. Nr. 3 und 4 jeweils durch ein Mansarddach mit Zwerchhaus und Dachhäuschen abgeschlossen, Nr. 5 mit relativ schwach geneigtem Satteldach. Hofseitig etwas niedrigerer zweigeschossiger Anbau mit Pultdach. Im Innern das Haus als Einspänner ausgebildet. Die Raumstruktur und einige bauzeitliche Details (Treppenhaus mit hölzernem Geländer, hohe Wohnungstür mit Glasfüllung und Oberlicht im Erdgeschoss) bewahrt.
Die Wohnhäuser mit den zugehörigen kleinen Vorgärten werden zur Straße hin durch einen genieteten eisernen Zaun über niedrigem Sockel begrenzt. Zwischen gemauerten Pfeilern, diese bei der Nr. 5 verputzt, ebenfalls eiserne Gartentore (BLDAM).

Lage

03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
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