Villa mit Garten
Beschreibung
Gemarkung Forst, Flur 23, Flurstück 1/2
Die in Rede stehende Villa mit Garten wurde 1914 nach Entwurf des Dresdener Architekten Paul Beck für den Tuchfabrikanten Max Hohlfeld errichtet. Ausgeführt wurde der Entwurf vermutlich durch das Baugeschäft „Mroß & Cie“. Von 1914/15 stammen weitere Planungen für ein rechteckiges sowie ein oktogonales Gartenhaus, die Einfriedung (Zugang Tagorestraße erhalten) und eine „Dienerwohnung mit Autoschuppen“, deren Ausführung allerdings nicht belegt ist. 1925 entstand – wiederum von Paul Beck – die südöstliche Terrasse. In den 1990er Jahren wurde die Villa aufwendig und nach historischem Vorbild saniert. Sie wird heute als Wohnhaus und zu Bürozwecken genutzt.
Bei der Villa handelt es sich um einen in der Tiefe des Grundstücks Tagorestraße/Ecke Max-Fritz-Hammer-Straße aufgeführten zweigeschossigen Putzbau über vieleckigem Grundriss. Der Baukörper über hohem Souterrain ist mit einem relativ steilen, ziegelgedeckten Walmdach abgeschlossen. Auf der Südseite ist eine Veranda mit großen, vielsprossigen Fenstern und gliedernden Lisenen angeordnet, darüber befindet sich ein Austritt. An der Südostecke ermöglicht eine achtstufige Freitreppe den direkten Zugang. Eine Veranda ist auch auf der Ostseite ausgebildet. Deren mittlerer Teil wurde loggiaartig mit einer Balustrade aus Sandstein, gestützt von einer zentral angeordneten Säule mit Volutenkapitell, ausgeführt. Jeweils zwei flankierende Fenster mit halbrundem, eingetieften Putzfeld über dem Fenstersturz belichten hier die Räume im Erdgeschoss. Die Veranda ist über das Obergeschoss, darin eine Fenstertür und drei Fenster, begehbar. Im östlichen Dachbereich befindet sich eine Gaube mit drei kleinen Fenstern unter einem Pultdach. Das Bild der Nordseite wird von einer Pergola mit vier Säulen bestimmt. Westlich der Pergola ist unter säulengestütztem Vordach der korbbogige Haupteingang mit profiliertem Gewände und vorgelagerter Freitreppe ausgebildet. Auf die Bedeutung der Nordseite als Hauptseite verweist ferner ein großes Dachhaus mit zwei Fenstern, einem Halbrundfenster im Giebelfeld und abschließendem Satteldach, beidseitig begleitet von einem kleinen Dachhäuschen mit Satteldach. Auf der Westseite ist ein Nebeneingang in einem halbrunden, über die Traufe ragenden Treppenturm angeordnet. Das Gebäudeinnere wurde in jüngerer Zeit weitgehend modernisiert.
Das Grundstück wird von der Tagorestraße mit breiter wassergebundener Zufahrt erschlossen, südlich derselben ist ein Gehweg mit in wildem Verband verlegtem Mosaikgranitpflaster angeordnet. Auch vor der Westfassade befindet sich ein ebensolcher Gehweg, hier von gelben Klinkern eingefasst. Der nördlich der Zufahrt gelegene Gartenteil wird von einer großzügigen schlichten Rasenfläche bestimmt, die nach außen in Richtung Straßen durch Gehölzkulisse abgeschirmt, zum Gebäude hin durch Rhododendrongruppen geschmückt ist. Der West- und Südfassade sind ebenfalls schlichte Rasenflächen vorgelagert, welche durch einzelne Gehölze aufgelockert und nach außen dicht abgepflanzt sind. Vor der östlichen Veranda ist ein leicht abgesenkter und oktogonal gegliederter Staudengarten angelegt. Dieser ist von der Haupterschließung durch eine niedrige Feldsteinmauer mit gerader Abdeckung abgetrennt. Die Mauer wird beidseitig von dreistufigen Treppen flankiert, die in den Staudengarten führen. Im Mittelpunkt desselben ist auf quadratischem Podest eine Kunststeinvase aufgestellt.
Die Garagenbauten nordwestlich und südöstlich der Villa sind nicht denkmalrelevant (BLDAM).
Lage
03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
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