Krankenhaus
Beschreibung
Gemarkung Forst, Flur 14, Flurstück 8Der denkmalrelevante Teil des Krankenhauses umfasst einen im Wesentlichen zwischen 1890 und 1930 historisch gewachsenen Komplex. 1890-92 wurde in der damaligen Sedanstraße ein ziegelsichtiger Bau für etwa 90 Betten errichtet. 1904 erfolgte eine erste Erweiterung durch einen Hofflügel, 1912 wurde der große Ostflügel Richtung Frankfurter Straße bzw. Hauptfriedhof hinzugefügt. Weitere größere Um- und Erweiterungsbauten fanden in den 1920er Jahren statt: 1924/25 Errichtung einer Leichenhalle, 1927/28 Vergrößerung des Wirtschaftsgebäudes, Verlängerung der Vorderfront in westlicher Richtung, Aufstockung des Altbaus und des Hofflügels um ein Geschoss und vollständiger Ausbau des Dachgeschosses. Mit der Ausführung wurden vornehmlich ortsansässige Unternehmen beauftragt.
Das wohl dem Stadtbaurat Rudolf Kühn zuzuordnende Küchengebäude realisiert das Baugeschäft „Mroß & Cie.“, die Eisenbahn übernahm „ Westerschell & Kallin“; die Aufstockung des Westflügels „Mattig &Lindner“. Die so genannte dritte Erweiterung, den straßenseitigen Flügels von elf Achsen neben dem Trakt mit dem neuen Haupteingang, führte das Baugeschäft Wilhelm Schulz aus. Die ehemals zugehörige Gartenanlage ist heute nicht mehr erhalten. Nach 1945 erhielt das Krankenhaus Forst GmbH. Im Zeitraum 2004-07 wurde dem bestehenden Bau nördlich ein nicht denkmalrelevanter Teilneubau „Untersuchungs- – und Behandlungstrakt sowie Pflege“ angefügt. Seit Mai 2014 wird die Lausitz Klinik Forst GmbH von der Klinik Ernst von Bergmann Potsdam GmbH als Mehrheitsgesellschaft gemeinsam mit der Stadt Forst (Lausitz) betrieben.
Das denkmalschutzwürdige Krankenhaus ist ein straßenbegleitender, leicht zurückgesetzter vielgliedriger Putzbau mit ausgebautem Mansarddach. Der zweigeschossige Ostflügel erstreckt sich über H-förmigem Grundriss: die symmetrisch gestaltete Straßenfronten weisen in der Frankfurter Straße neun in der Robert-Koch-Straße sieben (im Obergeschiss korbbogige Form) sowie die seitlichen vorkragenden Bauteile 3:3 Achsen auf. Die Fenster sind in eingetieften Wandflächen angeordnet, die Gebäudeecken rustiziert. In der Frankfurter Straße nur schwach vorkragender Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel. Der risalitartige mittlere Teil in der Robert-Koch-Straße ist durch den ehemaligen Eingang mit Portalvorbau, stuckierten Fensterspiegeln sowie breitgelagertem Zwerchhaus. Westlich anschließend (Haus A) zweigeschossiger Bauteil von drei Achsen, zwischen den im Erdgeschoss breitgelagerten und flachbogigen, im Obergeschoss querrechteckigen Fenstern kräftig Gurtgesims. Westlich Fortsetzung als dreigeschossiger Baukörper. Der Haupteingang in einem Mittelrisalit, flankiert von jeweils drei flachbogigen Achsen und einem zweiachsigen Eckrisalit. Im nördlichen Hof langgestreckter dreigeschossiger Flügel von 15 Achsen (Eingang C). Straßenseitig weiter westlich schmuckloser zweigeschossiger Anbau von 1:2 Achsen unter Mansarddach. Die hochrechteckigen Fenster besitzen eine schlichte Putzrahmung. Das Gebäudeinnere den medizinischen Erfordernissen entsprechend weitgehend modernisiert. Erhalten eine größere Anzahl der bauzeitlichen hölzernen Zimmertür.
Im nordöstlichen Hofbereich an die Frankfurter Straße grenzend die Leichenhalle. Breitgelagerter eingeschossiger Putzbau mit hochrechteckigen Fenstern und Türen unter hohen Walmdach. Der einst westliche anschließende Küchen- und Wirtschaftstrakt nicht mehr vorhanden (BLDAM).